Gemeinden der Region
Straubenhardt -  19.09.2021
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Start in die Keltersaison: Ottenhausen können Bürger Früchte abgeben

Straubenhardt-Ottenhausen. Die Mostsaison ist eröffnet in der Gemeindekelter in Ottenhausen. Im dritten Jahr schon rollt das Obst über die Edelstahlschütte der umfangreich sanierten Anlage. Florian und Tine Augenstein sind auch diesmal im Auftrag der Gemeinde Straubenhardt Samstag für Samstag im Einsatz.

Er an der Presse, sie an der Bag-in-Box-Heißabfüllanlage. Der eigentliche „Chef“ ist allerdings der neunjährige Junior Lars, der vom Einrollen der Äpfel ins Wasserbad bis zum Erhitzen des frisch gepressten Saftes, Einfüllen in Beutel und Aufstapeln in Kartons alles erklärt: „Schließlich bin ich immer dabei!“ Und er packt mit an, als Arjan Stok aus Birkenfeld am frühen Nachmittag sein Obst auf die Schütte kullern lässt. „Die Quitten am Schluss!“ dirigiert Augenstein, der mit Helfer Rolf Bürkle – gebürtiger Ottenhäuser und als solcher mit der Moste schon seit Kindertagen vertraut – an der Schwenkpresse steht. Ob die großen Früchte die Spindel verstopfen werden? „Das hören wir dann …“ unkt Augenstein – aber es funktioniert. Bald prasselt die Maische auf die Tücher. „Dreieinhalb Zentner werden es schon sein“, freut sich der Birkenfelder, „mehr ist dieses Jahr nicht drin.“

Haltbarer Saft

Das Jahr 2020, so ist auch von Augenstein zu erfahren, war ein üppiges Obstjahr, fast 45.000 Liter Saft wurden in der Saison eingekocht, 2018 sei sogar „richtig die Hölle“ gewesen: „Hinzu kommt ja immer noch der Most, der nur gepresst wird. Darüber führen wir kein Buch. Aber die allermeisten nutzen mittlerweile doch die Weiterverarbeitung zu haltbarem Saft.“ Draußen vor der Kelter – in der es bei stets offenen Türen aus Hygienegründen auch mit Abstand zugeht – warten als nächste bereits Jörg und Tim Conzelmann mit ihren Säcken. Feldrennacher unter sich, gibt es erst mal ein kurzes Fachsimpeln mit Mostebetreiber Augenstein, welche Bäume wo am meisten Ertrag haben.

Die Mostsaison hätte durchaus schon früher beginnen können, findet Jörg Conzelmann, etliche frühe Äpfel hätten sie schon dem Wild im Wald gebracht. Auch durch Hagelschäden wären sie zum Teil am Baum verfault. „Schließlich betreiben wir das Apfelbauern-Hobby ertragsorientiert“, erklärt er mit einem Zwinkern, „das restliche Obst verarbeitet meine Frau zu Apfelbrei.“

Ab Oktober gibt es wieder freie Termine in der Kelter. Florian Augenstein ist über (01 60) 96 28 57 76 von 8 bis 16 Uhr erreichbar.

Autor: Winnie Gegenheimer