Gemeinden der Region
Keltern -  17.01.2018
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Statt Abrissbeschluss: Ratsmehrheit besichtigt umstrittenes Haus in Ellmendingen

Keltern-Ellmendingen. Die Schlacht um die Heldengasse 1 in Ellmendingen tobt bereits seit Wochen. Und das, obwohl dieser Winkel an der Ecke zur Durlacher Straße im historischen Ortskern von Ellmendingen beim Arnbach eher als Idyll erscheint.

Die Ausgangslage ist klar: Das rund 200 Jahre alte Gebäude samt anliegender Scheune und Stallung ist seit über einem Vierteljahrhundert unbewohnt und wurde im August 2017 von der Gemeinde Keltern erworben. Zu einem klar definierten Zweck. Ein Abbruch soll im Herzen des Ortskerns die Stellplatzsituation entschärfen und durch eine angemessene Platzgestaltung die Lebensqualität verbessern. Doch bisweilen scheinen Dinge nur klar zu sein. Tatsächlich gab es am Dienstagabend auf der Ratssitzung im Bürgersaal des Ellmendinger Rathauses jede Menge Diskussionsbedarf. Der hatte sich durchaus angekündigt. Nicht nur in Form der umfangreichen Nachbestuhlung für Dutzende von Zuhörern, sondern schon im Dezember, als die Thematik einen fraktionsübergreifenden Antrag von SPD und Grünen ausgelöst hatte. Ein Zuhörer richtete gleich zu Beginn in der Bürgerfragerunde einen Appell an das Ratsgremium: Das Haus symbolisiere „hervorragende kulturhistorische Eigenschaften“.

Dieter König (SPD) und Manfred Dengler (Grüne) mutmaßten, dass die Gebäudesubstanz vielleicht doch besser sei, als gedacht und der Gemeinderat als Gremium sich bislang das Gebäudeensemble im Inneren ja noch gar nicht angeschaut habe. Man vergebe sich also nichts, dies nachzuholen. Deshalb, so Dengler wörtlich, „verstehe ich das ganze Theater nicht, das jetzt gemacht wird“. Dieses Ansinnen wiederum stieß bei Jürgen Müller (CDU) auf Verwunderung. Das Gremium habe sich seinerzeit einvernehmlich auf den kommunalen Ankauf zum Zwecke des Abrisses geeinigt und nun entstehe auch noch der Eindruck, das Gebäude könne von der öffentlichen Hand saniert werden, wenn die Gebäudesubstanz besser sei. Michael Trägner (FWG) stärkte dem Gutachterausschuss den Rücken und bezeichnete die Infragestellung von dessen Einschätzungen als „grenzwertig“. Allerdings: Auch wenn das Gebäude nicht von der Gemeinde saniert werden solle, könne es sich als möglich erweisen, dass doch noch ein privater Investor Interesse signalisiere. Schließlich kam es zum Beschluss, einen Vor-Ort-Termin anzusetzen.

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Autor: Peter Marx