Stepper und Q-Prints&Services: Gezielte Starthilfe für junge Migranten
Pforzheim. Die Pforzheimer Firma Stepper wurde 1965 gegründet und steht seither für modernen Werkzeugbau. Als herausragende Innovationen gilt das weltweit erste modular aufgebaute Stanzwerkzeug. Mit 100 Prozent Fertigungstiefe, die bei eigener CAD/CAM-Software beginnt und über einen modernen Maschinenpark für die Herstellung aller Bauteile führt, ist Stepper nach eigenen Abgaben in der Lage, Kundenanforderungen schnellstens umzusetzen. Durch eigene Beschichtungsanlagen werden alle aktiven Bauteile mit speziellen „Hartstoffschichten“ veredelt, um extreme Standzeit der Werkzeuge zu erzielen. 188 Mitarbeitern, darunter über 40 Auszubildende, sind für Stepper im Einsatz, darunter neuerdings auch Forough Aleyari. Die 34-jährige frühere Mathematik-Studentin stammt aus Teheran und lebt seit drei Jahren in Deutschland.
Dass sie bei Stepper eine Ausbildung als technische Produktdesignerin beginnen konnte, verdankt sie einem Projekt der Pforzheimer Q-Print&Services und der Handwerkskammer Karlsruhe. „Wir wollen damit jungen Geflüchteten und Zugewanderten eine berufliche Perspektive eröffnen“, sagt Jan Peter Kalus von der Handwerkskammer Karlsruhe. Im Mittelpunkt stehe die Vermittlung in Praktikum oder Ausbildung. Im Rahmen des Projekts „Perspektive Handwerk“ hat Forough Aleyari eine intensive Vorbereitung durchlaufen. Insgesamt nahmen 21 Migranten an dem Kurs teil, der über vier Monate lief. Zunächst werde in einem Profiling die vorhandene Kompetenz der Teilnehmer festgestellt.
Daran schließt sich ein mehrwöchiger praktischer Teil in überbetrieblichen Ausbildungsstätten an. Die Bereiche Bauhandwerk, Koch/Restaurantkraft, Friseur und Goldschmied werden in der Gruppe durchlaufen. Anschließend machte Forough Aleyari ein vierwöchiges Praktikum bei der Firma Stepper. Für beide Seiten eine positive Erfahrung, wie Firmenchef Michael Stepper anmerkte. „Das hat mir unheimlich Spaß gemacht. Ich finde technisches Zeichnen und Werkzeugbau toll“, so Aleyari.
Das nächste Förderprojekt startet am 6. April, so Johanna Karl-Joubert vom Bildungsträger Q-Prints&Services. Den Aktivierungsgutschein für den Kurs gibt es bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter. Die Vermittlungsquote liege bei etwa 50 Prozent, wobei der Eintritt in eine berufliche Ausbildung nicht immer so nahtlos erfolge wie bei Forough Aleyari, die im September ihre Ausbildung begann.