"Stille Heldin": Karin Eckstein aus Illingen bekommt Bambi
München. Viele goldene Rehe wurden am Donnerstagabend an verschiedene Prominente verliehen. Der Preis namens Bambi ging etwa an Sänger Giovanni Zarrella, Schauspielerin Karoline Herfurth und Musiker Peter Maffay. Aber es wurden auch Menschen ausgezeichnet, die weniger bekannt sind und trotzdem Tolles leisten - wie zum Beispiel Karin Eckstein aus Illingen-Schützingen.

Der Bambi wird von Hubert Burda Media vergeben und ist einer der wichtigsten Medien- und Fernsehpreise in Deutschland. Es gibt ihn seit 1948. Am Donnerstagabend sind erstmals seit drei Jahren wieder viele goldene Rehe an verschiedene Prominente in München verliehen worden. Der Preis bei der 75. Verleihung ging etwa an Sänger Giovanni Zarrella, Schauspielerin Karoline Herfurth und Musiker Peter Maffay. Aber es wurden auch Menschen ausgezeichnet, die auf den Bühnen der Welt weniger bekannt sind – und dazu gehört auch die Gründerin der Familienherberge Lebensweg für schwerst behinderte Kinder aus Schützingen, Karin Eckstein.
Das goldene Rehkitz in der Kategorie „Stille Helden“ überreichte Sänger Michael Patrick Kelly an die „völlig perplexe“ Karin Eckstein. Die Familienherberge wird bereits seit mehreren Jahren von der „Tribute to Bambi Stiftung“ gefördert.
Daher hatte sich Eckstein bei der Bambi-Einladung gar nicht zu viel gedacht. Es sei ja vermessen, daran zu denken, gleich mit einem Preis ausgezeichnet zu werden, sagt sie im Gespräch mit PZ-news. Der Abend in München sei trotz der vielen Prominenten völlig natürlich abgelaufen. Nach der Preisverleihung seien viele Gratulanten auf sie zugekommen, Eckstein hat dabei zahlreiche neue Kontakte geknüpft.
Wichtig ist Eckstein zu betonen, dass sie diesen „Meilenstein“ nur stellvertretend entgegengenommen habe. Der Preis zeichne die tagtäglichen Bemühungen der Beschäftigten und der Eltern aus.
In der Einrichtung können Familien mit schwerst behinderten Kindern einige Tage abschalten und werden dabei in der Pflege ihrer Kinder von dem professionellen wie liebevollen Team unterstützt. Das Besondere: Das Haus in Schützingen ist nur eine von zwei Einrichtungen dieser Art in ganz Deutschland.
Über den Platz für den Bambi hat sich Eckstein übrigens noch keine genaue Gedanken gemacht. Nur:
„Er soll so stehen, dass ihn jeder bewundern kann – die Kinder und die Gäste der Familienherberge gleichermaßen.“
Erst in der vergangenen Woche hatten Herbergsinitiatorin Eckstein und der Wiesbadener Liedermacher Klaus-André Eickhoff die Geschichte der Herberge unter dem Titel „Das Wunder hinter dem Dorf“ in einem Buch festgehalten. Die Idee dazu war zustande gekommen, nachdem Eckstein im Podcast des Liedermachers und Autors „jetzt wird‘s persönlich“ aufgetreten war.
Und mittlerweile reiht sich auch Klaus-André Eickhoff in die Liste prominenter Botschafter der Familienherberge ein, wie etwa Star-Tenor Jay Alexander, Fernsehmoderator Markus Brock, Olympia-Siegerin Carina Bär-Mennigen und Fußball-Weltmeister Guido Buchwald.
Teil des Buchs ist auch Ecksteins Jugend und Kindheit, die in einer vom Glauben geprägten Schützinger Großfamilie aufgewachsen ist, und wie sie sich entschloss, auf dem elterlichen Hof die Herberge zu planen.