Stinkender Fisch neben Dönerspieß: Veterinäramt Göppingen ermittelt gegen Pforzheimer Unternehmen
Pforzheim/Göppingen. Die Pressemitteilung des Veterinäramts Göppingen vor zwei Wochen ließ aufhorchen: Die Behörde wolle Anzeige gegen einen Fischbetrieb im Filstal bei Göppingen erstatten. Es handle sich um ein in Pforzheim ansässiges Unternehmen. Es ging um beschlagnahmten und mittlerweile vernichteten Fisch – insgesamt rund 7,5 Tonnen. Die Anzeige sei mittlerweile tatsächlich erstattet, bestätigt Sachgebietsleiter Stephan Ludwig auf PZ-Anfrage. Ein Verfahren zur Veröffentlichung der Verstöße unter Benennung des Lebensmittelunternehmens wurde ebenso eingeleitet.
Wenn die Firma keine Rechtsmittel einlege, gehe das Veterinäramt in zwei bis drei Wochen im Sinne der Informations-Transparenz für die Verbraucher an die Öffentlichkeit.
Keine Vorrichtungen zum Händewaschen
Die Fische und Fischerzeugnisse seien teils mit Lastwagen direkt aus dem Ausland angeliefert, umverpackt und weitervertrieben worden. Die betroffenen Räumlichkeiten entsprächen weder den hygienischen Anforderungen für einen Umgang mit offenen Lebensmitteln noch den besonderen Hygienevorgaben für Fisch. So seien beispielsweise keine geeigneten Handwaschvorrichtungen vorhanden gewesen.
Der Umpack- und Verarbeitungsbereich sei auch nicht vor einem Eindringen von Nagern geschützt gewesen. Verpackungsmaterial mit „erfahrungsgemäßem vorherigen Handkontakt von Mitarbeitern berührte offene Fischerzeugnisse“, heißt er auf der Homepage des Amts. Stinkende Fischreste seien im Umpackbereich vorgefunden worden. In der Tiefkühlzelle hätten sich „offene Fischerzeugnisse gemeinsam mit Dönerspießen, Geflügelfleischerzeugnissen und vermeintlichen Retourwaren beziehungsweise sonstigen unhygienischen Gegenständen“ befunden.
