Straubenhardts klimaneutrale Feuerwache macht viele neugierig
Es waren nur ein paar Schritte vom Baufeld, auf dem Straubenhardts neues, zentrales Feuerwehrhaus entsteht, zum großen Zelt des Musikvereins Feldrennach an der Langenalber Straße. Von Freitagabend bis gestern haben die Musiker dort mit befreundeten Orchestern und Bands wie „Wilde Engel“ gefeiert. Zum Auftakt aber am Freitag dominierten die Uniformen der Feuerwehren aus Straubenhardt und vielen Nachbargemeinden im Enzkreis, den Kreisen Calw und Karlsruhe.
Die offizielle Grundsteinlegung mit dem Musikfest zu verbinden, war eine Idee der Gemeinde, die zum Interesse an dem Feuerwehrprojekt passte. Bürgermeister Helge Viehweg freute der große Andrang von Bürgern, Gemeinderäten und Wehren am Freitag. Schließlich sei der Grundstein für das Zehn-Millionen-Euro-Projekt in diesem Fall in doppelter Hinsicht ein Meilenstein. Zum einen, so beschrieb es auch Landratstellvertreter Wolfgang Herz, schafft es die Grundlage, dass Straubenhardts zuvor sechs Feuerwehrabteilungen ihre Kräfte bündeln und neue einsatztaktische Möglichkeiten erhalten. Ein Weg, dem weitere Wehren im Enzkreis folgen würden. Zum anderen sei Straubenhardt mit dem Bau nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip ein Modell für ganz Baden-Württemberg. Alles am entstehenden Gebäude, jedes Material, werde im Falle eines Umbaus oder Teilabrisses wiederverwendet, hatte Viehweg das Prinzip erläutert. Es entstehe ein Gebäude, das auf 100 Jahre ausgelegt sei, so der Bürgermeister. Architekt Ingmar Menzer lobte Straubenhardts Vision einer nachhaltigen Zukunft. Sie erarbeite sich einen Vorsprung an Wissen. Viehweg bestätigte nach dem Festakt, dass er auf das Baumodell schon oft angesprochen werde.
Einige Gäste der Grundsteinlegung ließen sich noch vor Ort näheres zum Neubau erklären – besonders Feuerwehrleute. Kein Wunder ist Straubenhardts Kommandant Martin Irion voller Vorfreude auf die neue Zentrale seiner Wehr. Zum Beispiel wegen der künftigen Übungsgelände inklusive Turm für den Löscheinatz auf der Leiter. „Wir erhalten viel bessere Möglichkeiten für die Aus- und Weiterbildung“, so Irion. Die Leistungsstärke steige auch durch taktische Verbesserungen. Jedes Fahrzeug könne bei Tageseinsätzen problemlos mit allen Spezialisten besetzt werden, wenn alle Abteilungen vereint sind. Die Feuerwehrarbeit werde attraktiver, ist sich der Kommandant sicher – ein Pluspunkt bei der immer wichtigeren Suche nach neuen Kräften.
