Streit um Wegbreite – Sanierung von Teilen des Birkenfelder Walderlebnispfads
Birkenfeld. „Wir laden Sie ein, unseren Wald von einer ganz neuen Seite zu entdecken“, heißt es auf der Birkenfelder Homepage zum Walderlebnispfad. Grünen-Gemeinderat Joachim Wildenmann hat dort allerdings etwas entdeckt, was er lieber nicht gesehen hätte: Wo vorher ein malerischer Waldweg war, wurde vor kurzem ein breiter Fahrweg in den Forst planiert und geschottert.
„Brachial! Der Weg ist fast doppelt so breit wie vorher“, schimpft Wildenmann.
Im Rahmen eines Ortstermins, bei dem die Emotionen teils ziemlich hochkochten, erläuterte Forstamtsleiter Frieder Kurtz die Wegesanierung: „Das ist aus fachlicher Sicht alles im Rahmen. Die Planung wurde vom Land abgenommen.“ Der Wegbau sei noch nicht abgeschlossen. „Wir befinden uns hier auf einer Baustelle“, so Kurtz. Verschiedene Arbeiten, zum Beispiel bezüglich der Tragfähigkeit, seien noch zu erledigen, dann gebe es eine Abnahme: „Da werden wir sehen, ob alles der Ausschreibung entsprechend ausgeführt wurde.“
Auf 1,1 Kilometern Länge wurde der Laiserweg zwischen dem Kreisel Riegertswasen und der Waldspitze Birkenfeld ausgebaut. 50 000 bis 100 000 Euro koste das Projekt, das zur Hälfte vom Land bezuschusst werde, so Kurtz. Rund 60 Bäume wurden laut Revierförster Maximilian Rapp im Zuge der Sanierung gefällt. Bis zu 4,5 Meter breit ist der Weg geschottert. „Regelbreite wären 3,5 Meter“, kritisiert Wildenmann. Der jetzige Ausbau sei notwendig für die Langholzabfuhr per Lastwagen erklärte Kurtz. Zudem werde der Graben noch ausgeräumt und der Weg dadurch etwas schmaler, ehe der Feinsplitt aufgebracht werde. „Und im Lauf der Zeit wächst der Rand sowieso noch zu“, so Kurtz: „Das Walderlebnis bleibt also.“
Weitgehend einig war man sich, dass der Abzweig des Wegs Richtung der Straße nach Gräfenhausen nicht optimal ausgefallen ist. Wo vorher ein schmaler Pfad war, liegt jetzt sieben Meter breit der Schotter. „Nicht ideal“, sagt Kurtz, „aber notwendig für die Holzabfuhr.“ Wildenmann klagt: „Hier wurde mit Schotter eine neue Welt gestaltet.“ Und Rapp gibt zu: „Das hat mich selbst ein bisschen erschlagen.“ Nun wolle man schauen, wie optisch etwas nachgebessert werden kann.
Wildenmanns Frage, ob zusätzliche Erde beim Bau des Weges eingebracht worden sei, verneinte Kurtz: „Wenn, dann wäre das widerrechtlich.“