Gemeinden der Region
Königsbach-Stein -  16.10.2025
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Strittige Strategie zur Wärme: Königsbach-Stein bringt kommunale Werbeplanung auf den Weg

Königsbach-Stein. Ob sie tatsächlich sinnvoll ist oder nicht, darüber sind die Meinungen im Königsbach-Steiner Gemeinderat zum Teil weit auseinandergegangen. Dennoch hat das Gremium mit großer Mehrheit eine kommunale Wärmeplanung auf den Weg gebracht. Im Kern geht es dabei laut Sitzungsvorlage um eine Strategie für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. Um die entsprechenden Pläne soll sich ein Fachbüro kümmern, das der Gemeinderat bei vier Gegenstimmen beauftragt hat.

In der letzten Gemeinderatssitzung bringt Königsbach-Stein eine kommunale Werbeplanung auf den Weg. (Symbolbild)
In der letzten Gemeinderatssitzung bringt Königsbach-Stein eine kommunale Werbeplanung auf den Weg. (Symbolbild) Foto: Gerhard Seybert - stock.adobe.com

Allerdings nicht so, wie es die Gemeindeverwaltung ursprünglich vorgeschlagen hatte. Deren Förderantrag wurde zu einem Zeitpunkt gestellt, als die Wärmeplanung noch freiwillig war. Wolfgang Ruthardt (SPD) verwies auf die neue Gesetzeslage, nach der alle Städte und Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern dazu verpflichtet sind. Ruthardt glaubt, dass man in Königsbach-Stein mehr Geld von oben bekommt und weniger selbst bezahlen muss, wenn man die Pflicht gleich umsetzt. Inhaltlich würde das aus seiner Sicht keinen Unterschied machen. Finanziell geht Ruthardt von einer Ersparnis im Bereich von 5000 Euro aus. Im Gemeinderat bekam er eine Mehrheit für seinen Antrag, das Büro genau das prüfen zu lassen. Sollte ein Wechsel nicht möglich sein, solle neu ausgeschrieben werden. Das birgt laut der stellvertretenden Bauamtsleiterin Daniela Stadie die Gefahr, dass der günstigste Bieter teurer sein könnte als das aktuelle Angebot und unterm Strich eine Kostensteigerung stünde.

Zunächst geht es laut Stadie um eine Analyse des Bestands, dann um das Erstellen eines Katalogs mit möglichen Maßnahmen. Dadurch würde man aus ihrer Sicht künftig qualifizierte Auskünfte geben können, wenn Bürger fragen, ob das Anschaffen einer neuen stationären Heizung für ihr Gebäude noch sinnvoll ist. Dieter Weingardt (Bürgerliste) konnte der Wärmeplanung dagegen gar nichts abgewinnen. Nicht zuletzt, weil er das dahinter stehende Ziel der Dekarbonisierung bis 2040 zumindest für „sehr ambitioniert“, wenn nicht sogar für unmöglich hielt. Auch Ute Fischer (FWV) hielt es nicht für sinnvoll, eine Planung zu finanzieren, bei der für sie schon feststehe, dass sie keinen Sinn macht: „Vielleicht muss man nicht immer alles machen.“