Sturz in die Tiefe: Feuerwehr Remchingen übt im dunklen Wald
Remchingen-Singen. Hartnäckiges Dickicht, vollkommene Dunkelheit – und plötzlich geht es fast senkrecht abwärts in eine über zehn Meter tiefe Schlucht mitten im Singener Haagwald. Tief unten liegen drei scheinbar verschüttete Personen: „Heute müssen die Kameraden arbeiten“, machen die Übungsleiter Sven Krewedl und Roman Roth keinen Hehl aus der Herausforderung, vor die sie die Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr Remchingen stellen.
Kurz vor halb acht löst Mime Sven König den Großalarm aus, als er scheinbar seinen Vater Thomas König und dessen Forstwirtkollegen René Gassenmeier findet, die in den Abgrund gestürzt seien. Dabei verliert der Ersthelfer laut Drehbuch selbst den Halt und stürzt mit in die Tiefe.
Schnell sind Einsatzleiter Marc Unger und Florian Becker vor Ort und verschaffen sich ein erstes Bild. Für die nach und nach mit sechs Fahrzeugen angerückten 41 Kräfte sind Vertrauen und Teamwork angesagt. Während sie für die Personenrettung mit Axt, Motorsäge und Hebekissen schweres Gerät und viel Geschicklichkeit brauchen, zählt anschließend die Muskelkraft. Mit der Trage hieven die Kameraden die Verletzten über Holz und Geröll nach oben. „Die Übung war sehr kraftintensiv, aber hat gezeigt, dass wir zu den wenigen gehören, die das Thema Absturzsicherung sehr intensiv betreiben“, freut sich Kommandant Marc Unger mit Björn Hartlieb, Ausbilder für Absturzsicherung. Derzeit verfügt die Remchinger Wehr über 15 Freiwillige mit dieser Sonderausbildung. Darüber sind auch die Forstwirte und Revierleiter Dieter Konstandin, die an Übungsplanung beteiligt waren, erleichtert.