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Neuenbürg -  01.08.2022
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Swing und Jazz im Schlosshof: Big Band des Neuenbürger Musikvereins begeistert

Neuenbürg. Die Sonne ist bereits hinter den dicken Schlossmauern verschwunden. Die Hitze des Sommertags ist vergangen und einem lauen Abend mit angenehmen Temperaturen und einem leichten Windhauch gewichen. Der Schlosshof liegt längst im Schatten, als dort am Sonntag die Big Band des Neuenbürger Musikvereins ihr Konzert beginnt.

Es ist ihr erstes seit drei Jahren – und man merkt den Musikern an, dass sie sich sehr darauf gefreut haben, wieder vor Publikum spielen zu dürfen. Zwischen Hortensien und an den Wänden emporwachsenden Rosensträuchern haben die Zuhörer Platz genommen. Voll, satt und kräftig klingt es, wenn die Bandmitglieder anfangen zu spielen. Während hinter ihnen Wasser aus einem Brunnen plätschert, kommen sie von einem Stück zum nächsten, spielen Swing, klassischen Big-Band-Jazz, ein bisschen Pop und Funk, aber auch Lateinamerikanisches.

Zu hören gibt es unter anderem „April in Paris“, den „Work Song“, „A Night in Tunisia“, „John Brown’s Other Body“ und „Orange Colored Sky“. Man wolle „keine verkopfte Jazzmusik“ machen, sondern auf „hohem Niveau gute Unterhaltung für unsere Zuhörer“, erklärt der musikalische Leiter Ralph Gundel, der sich freut, dass das Wetter mitspielt und das Konzert im Schlosshof möglich gewesen ist. Dieses Jahr hat man das Konzert wegen der unsicheren Corona-Prognose in den Sommer verlegt. Eine hervorragende Idee. Findet auch das Publikum, das immer wieder tosenden Beifall für die Musiker spendet.

Deren Zusammenspiel klappt reibungslos und wirkt harmonisch – fast wie ein Uhrwerk, in dem alle Rädchen nahtlos ineinandergreifen. Jeder der rund 20 Musiker weiß genau, was er zu tun hat, damit am Ende ein großes Ganzes entsteht – auch die Jüngsten, die mit ihren 14 und 16 Jahren schon einiges auf dem Kasten haben.

Viel Applaus erhält auch Sängerin Marion La Marché, die eine starke Stimme mit viel Volumen, Kraft und einem schönen Timbre hat – perfekt geeignet, eine große Bandbreite abzudecken. Mit der Big Band bringt sie unter anderem „Fly Me To The Moon“, „How High the Moon“ und „Lullaby of Birdland“ zum Vortrag. Die aus Heidelberg stammende Sängerin intoniert präzise und nuanciert, mit einem feinen Gespür für den Charakter der Stücke. Ihren Gesang unterstützt sie mit starker Mimik und ausladenden Gesten. Kein Wunder, dass nach zwei Stunden die Zugabe fällig wird.

Autor: rol