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Enzklösterle -  08.09.2019
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Tag des offenen Denkmals: Rußhütte Enzklösterle bleibt ohne Besucher

Enzklösterle. In der Rußhütte Enzklösterle wartete Waldemar Sturm am Sonntag vergebens auf Besucher zu einer eigens angesetzten Führung.

Dabei ist das Kulturdenkmal interessanter Zeuge eines ausgestorbenen Waldgewerbes und dazu noch die einzige, umfassend erhaltene Rußhütte in Deutschland. Dass sie heute so gut saniert Zeugnis einer Zeit ablegen kann, in der das Holz die beherrschende Rolle im Schwarzwald spielte, hat sie dem rührigen Forstmeister Oswald Schoch zu verdanken. Er entdeckte das kleine alte Natursteinhaus 1982 neu – von da an wurde es restauriert. In zwei Räumen, dem Brenn- und dem Rußfangraum verdeutlicht es, wie hier noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts Kienruß für die Herstellung schwarzer Färbemittel gewonnen wurde. Das Kienrußbrennen war ein eigenes Gewerbe, reichte aber oft nicht zum alleinigen Lebensunterhalt.

Vom Ruß und Feinruß

Sturm hätte Besuchern viel zu erzählen gehabt. Nicht nur vom Ruß und dem Feinruß, der vor dem Abzug mit einem Leinentuch aufgefangen wurde, sondern auch von den Köhlern, die bis in die 70er-Jahre am Köhlerweg noch Meiler betrieben haben und von der Harzgewinnung, die ebenfalls große Bedeutung hatte.

Autor: Gabriele Meyer