Gemeinden der Region
Enzkreis -  31.08.2023
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Taskforce zum Klingel-Aus trifft sich erstmals im Pforzheimer Rathaus

Pforzheim. Oberbürgermeister Peter Boch hat am Donnerstag erstmals die Klingel-Taskforce im Neuen Rathaus zusammengebracht, um die brennendsten Themen im Zusammenhang mit der Pleite des Pforzheimer Traditionsunternehmens zu besprechen und aktuelle Zwischenstände der Taskforce-Mitglieder abzurufen.

Klingel Altgefäll Gebäude
Klingel-Taskforce zieht erste Bilanz. Foto: Röhr

„Jetzt gilt es, ganz schnell die richtigen Weichen zu stellen“, so der OB. Die wesentlichen Akteure sind laut städtischer Pressemeldung die Agentur für Arbeit, die Industrie- und Handelskammer (IHK), die Wirtschaftsförderung, das Sozialdezernat mit Jobcenter, das Bau- und Planungsdezernat sowie das Personal- und Hauptamt der Stadt. Es seien erste themenspezifische Arbeitsgruppen gebildet worden.

„Die Klingel-Schließung ist eine Herausforderung mit übergreifenden Folgen für die Stadt und die Region. Ich möchte daher, dass alle Themen auch übergreifend in der Taskforce behandelt werden“, gibt der OB die Linie vor. Nun sollen die wichtigsten Punkte in einem Maßnahmenkatalog gebündelt und anschließend der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Schnelle Vermittlung

Sehr erfreut zeigte sich Boch laut Meldung über das große Interesse von Unternehmen, qualifizierte Fachkräfte der Klingel-Gruppe für sich zu gewinnen. „Das zeigt: Fachkräfte werden allerorten händeringend gesucht, die Chancen, viele Beschäftigte wieder in Arbeit zu bekommen, sind ausgesprochen gut.“ Jetzt gehe es vor allem darum, diese Informationen, die auf verschiedensten Wegen und auch außerhalb der Agentur für Arbeit eingehen, zu bündeln und die entsprechenden Kontakte weiterzugeben.

Die Agentur für Arbeit hat schon reagiert: „Wir haben bereits Informationsveranstaltungen an allen drei Standorten von Klingel durchgeführt, damit die Beschäftigten konkret wissen, welche Unterstützungsangebote wir für sie auf den Weg gebracht haben“, erklärt Martina Lehmann, Chefin der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim.

„Wie wir den Zugang zum Arbeitslosengeld für sie organisiert haben, war genauso Inhalt wie ein Überblick über unsere vielfältigen Vermittlungs- und Beratungsangebote“, sagt Lehmann weiter. Im nächsten Schritt werde man Vermittlungsbüros an den drei Klingel-Standorten einrichten und dort auch zielgerichtete, kleinere Arbeitgebermessen initiieren.

Eine weitere Thematik waren laut Meldung die Immobilien der Klingel-Gruppe in der Stadt. Diese habe die Goldstadt nicht nur als großer Arbeitgeber geprägt, sondern auch durch teilweise große Betriebsflächen in verschiedenen Stadtteilen. „Da das Angebot an aktuell verfügbaren Gewerbeflächen in Pforzheim bekanntlich begrenzt ist, gibt es erfreulicherweise bereits erste Anfragen von Unternehmen sowie von Akteuren der Immobilienwirtschaft“, hob Boch hervor. Die Fäden liefen bei diesem Thema beim Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing (WSP) zusammen. „Wichtig ist uns eine Nachnutzung in zukunftsorientierten Branchen und mit langfristiger Perspektive“, ergänzt WSP-Direktor Oliver Reitz.

Mit Enzkreis kooperieren

„Um die 1000 Klingel-Beschäftige, die nun ihren Arbeitsplatz verlieren, kommen aus Pforzheim oder dem Enzkreis“, so Boch. Auch andere Kreise seien betroffen. „Die Klingel-Auflösung betrifft also nicht nur uns als Stadt, wir müssen sie als regionale Herausforderung begreifen und sie deshalb auch in der Region gemeinsam angehen.“ Die Abstimmung mit Akteuren wie dem Enzkreis oder der Wirtschaftsförderung (WFG) Nordschwarzwald laufe. Hierzu habe sich bereits Enzkreis-Landrat Bastian Rosenau mit Boch in Verbindung gesetzt.

Autor: pm