Teilnehmer entdecken die Region beim internationalen Volkswandertag Schritt für Schritt
Kämpfelbach. Durch den Wald und durch Ortschaften, an Wiesen und an Feldern vorbei, haben am Wochenende zahlreiche Menschen bei den internationalen Volkswandertagen die Region erkundet. Organisiert von den Wanderfreunden Kämpfelbachtal, gab es am Samstag und am Sonntag drei Strecken zur Auswahl: über fünf, zehn und 20 Kilometer.

Nachdem die Veranstaltung wegen der Corona-Krise in den vergangenen zwei Jahren ausfallen musste, ist die Freude laut Günter Leonhard "riesengroß". Der Vorsitzende der Wanderfreunde sagt, viele Teilnehmer hätten sich drei Jahre nicht gesehen "und lernen sich jetzt neu kennen".
Er zeigt sich hochzufrieden und freut sich über jeden der insgesamt rund 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. In den vergangenen Tagen hätten viele bei ihm angerufen und sich per E-Mail gemeldet, weil "sie es gar nicht glauben konnten, dass die Veranstaltung stattfindet".
Strecken im Vorfeld ausgeschildert
Rückversichert hätten sich vor allem die, die eine weitere Anreise vor sich hatten. Leonhard sagt, das Wandern tue den Menschen gut. Nicht nur, weil sie so Bewegung an der frischen Luft haben. Sondern auch, weil sie dabei quasi im Vorbeigehen die Region entdecken können.
In den vergangenen Tagen haben er, seine Frau Martina und weitere Ehrenamtliche die Strecken ausgeschildet – und sind dabei "ganz schön ins Schwitzen" gekommen. Umso mehr freuen sie sich, dass es am Wochenende ein bisschen abgekühlt ist. Die Sonne scheint, ein leichter Wind weht: Die Wanderer können sich nicht beklagen. Zwar können sie bis um die Mittagszeit starten. Aber die meisten laufen morgens los, einige sehr früh.
Obwohl es samstags offiziell erst um 8 Uhr losgehe, seien die ersten schon eine Stunde vorher da gewesen, erzählt Leonhard, der um 3 Uhr aufsteht, damit bis zum Start alles vorbereitet ist. Wenn um 16 Uhr Zielschluss ist, setzt er sich ins Auto, fährt die Strecken ab und sammelt alle ein, die noch nicht zurück sind.
Lob für gute Organisation
Von den Wanderern gibt es viel Lob für die Organisation. Etwa von Jutta (50), die erklärt, die Strecke sei gut ausgeschildet. "Es ist schön, wenn man keine Karte braucht." Gut findet sie auch, dass man sich spontan unterwegs überlegen kann, ob man fünf, zehn oder 20 Kilometer laufen will. Sie hat sich für 20 Kilometer entschieden.
Genauso wie Rainer Hauenschild aus Plochingen. Als Wanderjournalist veröffentlicht er Artikel und Bildergalerien zu seinen Touren. Die Route in Kämpfelbach findet er "richtig toll". Sie sei abwechslungsreich, familienfreundlich, für Kinderwägen geeignet, biete Schatten und Sonne, führe über Asphalt, Wald- und Wiesenwege. Wandertage hält Hauenschild für wichtig, damit die Menschen andere Regionen kennenlernen können. Insgesamt sind im Kämpfelbachtal rund 50 Helfer im Einsatz – nicht nur von den örtlichen Wanderfreunden, sondern auch vom Wanderverein Wolfschlugen bei Esslingen und vom Stuttgart American Wandering Club.
Letzterer hat aktuell rund 150 Mitglieder. Früher bestand er nur aus US-Amerikanern, heute kann laut Vizepräsident Bill Heisser jeder Mitglied werden. Mit fünf weiteren Helfern ist Heisser in Kämpfelbach vor Ort. "Die Wandervereine werden immer kleiner, da muss man sich gegenseitig unterstützen", sagt er.
Anfang Oktober werden die Wanderfreunde Kämpfelbachtal deswegen dem American Wandering Club helfen, wenn er seinen Wandertag in Plattenhardt ausrichtet. Wie lange es die Kooperation schon gibt, können Heisser und Leonhard nicht genau sagen. "Man hat sich bei Wanderungen getroffen und mit der Zeit wurde die Freundschaft immer enger."