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Enzkreis -  14.01.2021
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Tennisspielern fehlt die Perspektive - Verbände kritisieren die Landesregierung scharf

Pforzheim/Enzkreis. Der Badische Tennisverband (BTV) und der Württembergische Tennis-Bund (WTV) verschärfen den Ton gegenüber der Landesregierung. Grund hierfür sind nicht nur die ausbleibenden Lockerungen für den Tennissport, sondern vor allem die zwischenzeitliche mangelnde Dialogbereitschaft, die die Politik an den Tag legt. „Wir waren zeitweise in einem guten Dialog, sowohl mit dem Kultus- als auch mit dem Sozialministerium. Inzwischen ist aus diesem Dialog jedoch ein reiner Monolog der Politik geworden. Anregungen und Vorschläge unsererseits werden vollkommen ignoriert und das obwohl wir gute Argumente einbringen“, erklärt BTV-Geschäftsführer Samuel Kainhofer aus Straubenhardt.

Besonders der Blick in andere Bundesländer sorgt für Unverständnis bei den beiden Verbänden. Zum Beispiel in Hessen scheint das Tennisspiel ein geringeres Infektionsrisiko darzustellen als in Baden-Württemberg. Dort ist das Einzelspiel sogar auf jedem Platz einer Halle gestattet. Für den BTV und den WTV stellt sich nun deshalb die Frage, was in Hessen und in anderen Bundesländern anders sein soll? Ein Tennisplatz sei immer gleich groß, gleiches gelte für die komplette Tennishalle – wieso solle das Tennisspiel in Baden-Württemberg ein Risiko darstellen, während andere Bundesländer dies augenscheinlich vollkommen anders bewerten?

Scharfe Kritik der Tennisverbände

Nachdem die beiden Tennisverbände und auch die Tennisvereine aus Baden und Württemberg in den vergangenen Wochen in einzelnen Bereichen Verständnis für die Entscheidungen der Landesregierung aufgebracht haben, schwindet dieser Wille zunehmend. Durch die aktuellen Maßnahmen und vor allem das Verhalten der Entscheidungsträger entstehe der Eindruck, die Landesregierung Baden-Württemberg sei mit einer differenzierten Sichtweise sowie klaren, sinnvollen Regelungen entweder überfordert oder gehe diesen aus dem Weg, heißt es von den Verbänden weiter. Man habe dies in einem Anschreiben an die Landesregierung bereits scharf und in aller Deutlichkeit kritisiert.

Des Weiteren haben BTV und WTB die allgemeine Haltung der Politik angegriffen, immer und immer wieder lediglich auf die hohen Fallzahlen zu verweisen. „Sicherlich haben wir noch viel zu viele Corona-Fälle und es hat oberste Priorität, diese Zahlen zu senken. Aber trotz allem muss uns eine Perspektive aufgezeigt werden, die klarstellt, wie Lockerungen in Zukunft aussehen sollen bzw. können“ sagt Kainhofer.

Tennishallen sollen öffnen können

Die Tennisverbände in Baden-Württemberg fordern deshalb die Landesregierung eindringlich auf, ebensolche Perspektiven aufzuzeigen und die aktuell geltenden Maßnahmen spätestens zum 1. Februar 2021 zu korrigieren. Tennishallen müssten für das Einzelspiel auf jedem vorhandenen Spielfeld geöffnet werden.

Nicht nur der Skiclub Pforzheim wie auch der Skiclub Brötzingen leiden unter dem Lockdown sehr. Abgesehen vom Ausfall von Einnahmen – irgendwie müssen die Hallen ja auch betrieben werden – befürchten die Verantwortlichen der Vereine vor allem, dass Mitglieder bald abspringen könnten.

Autor: pm/dom