Gemeinden der Region
Niefern-Öschelbronn -  21.02.2018
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Teurer Schulausbau sorgt in Niefern für Bauchweh

Das neue Gebäude für den Ganztagsunterricht der Werkrealschule Niefern ist nahezu fertig. Mitte März soll das rund sechs Millionen Euro teure Haus mit einer Mensa offiziell eröffnet werden. Jetzt investiert die Gemeinde erneut viel Geld in die Bildung. Für rund 1,9 Millionen Euro wird die benachbarte Realschule erweitert. Der Gemeinderat gab in der jüngsten Sitzung grünes Licht für den Ausbau der Schule. Das Dach der Realschule wird aufgestockt – mit einer Holzkonstruktion für vier Klassenzimmer, zwei Räume für Gruppenarbeiten und Sanitäranlagen.

Ursprünglich für die Schüler als neuartiges Baumwipfelprojekt geplant, sorgte das Vorhaben für ein vernehmbares Bauchgrimmen in der Ratsrunde. Aus den erhofften satten Zuschüssen der Bundesstiftung Umwelt und des baden-württembergischen Ministeriums für den ländlichen Raum wurde nichts. Eine saftige Förderung bis zu rund 1,5 Millionen Euro hatte sich Bürgermeisterin Birgit Förster ausgerechnet. Doch aus diesen Quellen fließt kein Geld nach Niefern. „Das Bauprojekt wurde uns mit diesen hohen Zuschüssen jedoch schmackhaft gemacht“, grummelte Udo Hummel als Vorsitzender CDU-Fraktion. „Wir wurden geködert“, stieß Erik Schweickert, der Sprecher des FW/FDP-Fraktion, in die gleiche Kerbe.

Das Rathaus erhält für die Erweiterung aber Geld aus dem Topf des Landes für schulische Bauten. Ein Drittel der Baukosten, rund 633 000 Euro, werde das Land zuschießen, sagte Förster. „Die Gesamtsumme von fast zwei Millionen Euro muss jetzt aber der Maximalbetrag sein“, forderte Schweickert von der Bauverwaltung. Eventuelle nachträgliche Zusatzkosten etwa bei der Heizung oder dem Brandschutz dürften nicht mehr geltend gemacht werden. Ob die Bürgermeisterin den derzeit anvisierten Höchstbetrag einhalten kann, ist allerdings offen: „Bis jetzt haben wir ja noch keinen fertigen Bauplan auf dem Tisch.“

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Autor: Ralf Steinert