„Trio Lézard“ im Nöttinger Löwensaal auf Mozarts Spuren
Remchingen. Was wäre wohl aus dem späteren Starkomponisten Wolfgang Amadeus Mozart geworden, wenn, ja wenn nicht sein Vater Leopold ihn getriezt und getrieben hätte. Eine Frage, aufgeworfen vom „Trio Lézard“, das mit seinem Programm „Little Mozarts journey to London“ im Nöttinger Löwensaal gastierte, und das Publikum mitnahm auf jene kurzweilig-wahrhaftige Reise des jungen „Wolferl“ in die Hauptstadt des Königreichs. Gerade sieben Jahre alt war der Musiker damals, als er mit seinem Vater auf „Tournee“ ging, um an den Höfen Europas zu brillieren und so die Haushaltskasse der Familie aufzubessern.
Blumige Geschichten
Unterbrochen von launigen Erzählstücken und Anekdoten machen Stéphane Egeling (Oboe, Englishhorn), Jan Creutz (Klarinette, Bassetthorn) und Stefan Hoffmann (Fagott, Dudelsack) als Reiseführer gleich Halt an den Stationen des weltenbummelnden Mozart und berichten unbeschwert und leichtfüßig, instrumental wie erzählend von den Erlebnissen, Erfahrungen und Bekanntschaften des Komponisten. Gespickt mit blumig ausgeschmückten Geschichten und Interna des englischen Königshauses in bester Yellow-Press-Manier. Ob wahr oder erfunden spielt keine Rolle, die erzählerische Freiheit wird großzügig in Anspruch genommen, wichtig ist einzig, „dass es so stattgefunden haben könnte“ (Stefan Hoffmann).
Das Publikum ist begeistert, der Kontakt unter der Gewölbedecke im voll besetzten Löwensaal von der ersten Minute an hergestellt, und so führt die Reise von Werken Wolfgang Amadeus Mozarts über Matthew Locke („Gottvater der Komponisten Englands“) und Mozarts Vater Leopold über Joseph Haydn und Henry Purcell bis hin zu Carl Friedrich Abel.
Das „Trio Lézard“ nimmt für sich in Anspruch, kein gewöhnliches Holzbläser-Trio zu sein, sehen sich als eines der führenden Ensembles ihrer Kategorie. Dabei gehen sie über die „typische Besetzung“ aus Oboe, Fagott und Klarinette hinaus und erweitern diese durch deren Nebeninstrumente und historische Vorläufer. Sie sind regelmäßig zu Gast in Klassikreihen und auf Festivals in ganz Europa. In Nöttingen spielten die Musiker auf Einladung des Vereins „pro arte“.