Gemeinden der Region
Karlsbad -  14.05.2020
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Trotz Krise rechnet Karlsbad mit guten Zahlen – und nimmt sich noch mehr Projekte vor.

Karlsbad. „Der Corona-Pandemie geschuldet, tagen wir unter erschwerten Bedingung in großflächigem Rahmen“, so Bürgermeister Jens Timm zum Auftakt der Ratssitzung in der Schelmenbuschhalle bei gebotenem Abstand zwischen Verwaltung, Ratsmitgliedern und Besuchern. Erfreulicher der dabei vom Rat einstimmig beschlossene Nachtragshaushalt, der für die solide Finanzkraft Karlsbads spricht. Trotz Corona-Krise. Laut Kämmerin Petra Goldschmidt erhöht sich der Überschuss im Ergebnishaushalt (Volumen rund 44 Millionen Euro) um weitere rund 155.000 Euro auf jetzt 1,2 Millionen. Damit steigert sich die Ergebnis-Rücklage von 18,1 auf 19,3 Millionen Euro.

Deutlicher gestalten sich die Veränderungen im Finanzhaushalt mit knapp sieben Millionen Euro, zum einen durch eine „zukunftsorientierte Geldanlage“, zum anderen durch Schuldentilgung. So beteiligt sich Karlsbad mit der Einlage von rund fünf Millionen Euro an der kommunalen Beteiligungsgesellschaft an Netze-BW und rechnet für fünf Jahre mit einem Plus von 3,6 Prozent. Gleichzeitig konnte man laut der Kämmerin kurzfristig ein Bankdarlehen in Höhe von 1,56 Millionen Euro tilgen, das noch zehn Jahre bei einem Zinssatz von über 3,1 Prozent gelaufen wäre. Berücksichtigt sind auch die Kosten der kurzfristig notwendig gewordenen Dachsanierung am Umkleidetrakt der Jahnsporthalle mit rund 240.000 Euro.

Im Bereich „Steinig Höfe“ erneuert das Regierungspräsidium (RP) derzeit östlich des neuen Autobahnzubringers bei Langensteinbach die Landwirtschafts- und Fahrradwege, die für den Bau der neuen Trasse mitgenutzt wurden. Jetzt hängt sich die Gemeinde im Benehmen mit dem RP zu „sehr günstigen Konditionen“ dran und saniert auf der Westseite des neuen Autobahnzubringers die schon lange maroden Landwirtschafts- und Fahrradwege auf rund zwei Kilometern. Hierfür weist der Nachtrag 240.000 aus.

Die Investitionen steigen von 13 Millionen Euro auf 18,5 Millionen, die Darlehensschulden reduzieren sich um rund zwei Millionen auf jetzt 4,3 Millionen. Mit diesen Investitionen verringern sich die rund 19 Millionen Euro liquiden Mittel um rund 7 Millionen. Die Pro-Kopf-Verschuldung reduziert sich bis Jahresende gegenüber dem Vorjahr von 396 Euro auf 271 Euro.

Für den weiteren Verlauf anstehender Investitionen gilt es laut der Kämmerin allerdings die Auswirkungen der Conora-Pandemie zu berücksichtigen. Die 2020 veranschlagte Gewerbesteuer mit 6,5 Millionen Euro wird man dank der guten Konjunktur zum Jahresanfang wohl erreichen. Für die Zukunft zeichnen sich eher rückläufige Tendenzen ab. Alle Fraktionen lobten, dass dieser Nachtrag nicht mit einer Verschlechterung der Finanzen verbunden ist. „Hier geht es um eine positive Entwicklung“, so der Tenor.

Autor: Gustl Weber