Trotz personellem Engpass: KTV Straubenhardt behauptet sich beim Siegerländer KV
Kreuztal/Straubenhardt. Mit einem Nachholtermin startete am Samstag die zweite Saisonhälfte der Kunstturn-Bundesliga – und die KTV Straubenhardt zeigte in Kreuztal eindrucksvoll, warum sie auch in dieser Saison zu den Topfavoriten zählt. Trotz stark ausgedünntem Kader und ohne ihre beiden ausländischen Turner Illia Kovtun und Félix Dolci setzte sich das Team aus dem Schwarzwald beim Siegerländer KV am Ende souverän mit 53:23 Scorepunkten durch. Das teilt der KTV in einer Pressemeldung mit.
Durch verletzungsbedingte Ausfälle konnten die Straubenhardter demnach gerade einmal mit sieben Turner gegen die zwölf hochmotivierten Gegner der Siegerländer KV antreten. Neben Milan Hosseini, Pascal Brendel, Daniel Popescu und Yannick Kessler musste die KTV auch weiterhin auf Spitzenturner Lukas Dauser verzichten. Nach seinem Mittelfußbruch war der Weltmeister und Olympia zweite am Barren turnerisch noch nicht wieder voll einsatzfähig und wechselte kurzerhand an den Kampfrichtertisch. Bei der Duellplanung wurde Andreas Bretschneider daher ausnahmsweise von Nils Dunkel unterstützt.
Japaner im Mittelpunkt
Ein besonderes Augenmerk lag der Mitteilung zufolge an diesem Abend auf Tomoya Kashiwagi: Der Japaner stand erstmals als Sechskämpfer im blau-weißen Trikot der KTV auf der Matte und das ausgerechnet gegen den Verein, der neben der KTV zu Saisonbeginn ebenfalls Interesse an ihm bekundet hatte. Kashiwagi habe Klasse, Sauberkeit und Nervenstärke gezeigt. Punktetechnisch sei ihm oft der Lohn versagt worden, da er meist gegen die internationalen Topturner der Siegerländer antreten musste – allen voran Ringespezialist Courtney Tulloch, und dem Italiener Gabriele Targhetta, der mit 15,200 am Pferd die Tageshöchstnote erturnte.
Nicht zuletzt durch den guten Zusammenhalt im Team konnten die Straubenhardter nach dem starken Auftakt am Boden eine vermeintlich schwache Teamleistung am Pauschenpferd und den Ringen gut wegstecken.
Mit 11:1 Scorepunkten am Sprung machten die Turner der KTV laut Mitteilung direkt nach der Pause eine deutliche Ansage und konnten dieses Ergebnis unter anderem durch die hervorragenden Übungen von Europameister Nils Dunkel und dem deutschen Meister Dario Sissakis am Barren unterstreichen. Absolut überzeugt hat demnach auch Alexander Kunz, der einen fast fehlerfreien Sechskampf zeigte und sich mit 18 erturnten Scorepunkten auch über die Auszeichnung als „Topscorer“ freuen konnte.
Herbert Laupp, Mitbegründer der KTV und ein Urgestein im Kunstturnen, war zu Beginn des Wettkampfes aufgrund der dünnen Personaldecke noch sichtlich angespannt. Doch am Ende wich die Sorge einem breiten Grinsen und lockeren Kommentar: „Die Jungs haben’s halt einfach drauf.“
