Trotz wenig Fördergeldern: Bau von Caritas-Kita in Huchenfeld soll schnell gehen
Pforzheim-Huchenfeld. Während es bei der Natur- und Sportkita in Huchenfeld zuletzt Positives zu berichten gab – sollte alles nach Plan gehen, dann könnte sie wohl im September oder Oktober ihren Betrieb aufnehmen –, verzögern sich Abriss und Neubau des Caritas-Kindergartens an Stelle des alten Stadtranderholungsheims. Aktuell fehlen in Huchenfeld neun Betreuungsplätze im U3-Bereich und 44 im Ü3-Bereich.
Dies sind Zahlen, die sich, so war es jüngst in einer Ortschaftsratssitzung zu hören, nicht allzuschnell zum Besseren verändern werden – im Gegenteil. Nicht nur gebe es immer mehr Kinder in Huchenfeld, auch durch den Ukrainekrieg kämen zahlreiche hinzu, für die auch ein Anspruch auf Betreuung bestünde. Deshalb kam die Frage auf, wie es mit dem geplanten Inklusionskindergarten der Caritas in Huchenfeld weiterginge. Schließlich soll auf dem Gelände in der Reichenbacher Straße ein Kindergarten mit Platz für 64 Kinder entstehen.
Weshalb es in den letzten Monaten eher ruhig um das Projekt geworden ist? Die Caritas befand sich in Gesprächen mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe, ob Fördergelder für den Kindergartenneubau verfügbar wären. Lange herrschte Unklarheit, vor Ostern konnte dann eine Zusage gemacht werden. „Vom Schulkindergartenteil des Kindergartens können insgesamt 180 Quadratmeter mit rund 200 000 Euro gefördert werden“, so Caritas-Direktor Frank-Johannes Lemke.
Eine Frage des Geldes
Was nach einer guten Nachricht klingt, könnte laut Lemke zu erheblichen Verzögerungen führen.
„Wenn wir diesen Förderantrag stellen, dann würde dieser vielleicht noch 2023 bearbeitet werden“, sagt Lemke.
Für ihn eigentlich zu lange, zumal er die Baukosten inzwischen deutlich höher einschätzt. Ursprünglich war von 3,5 Millionen Euro die Rede, wobei sich bereits im Juli 2021 abzeichnete, dass hier nachjustiert werden müsse (die PZ berichtete). Inzwischen geht Lemke eher von einer Größenordnung um die sechs Millionen aus. Die Summe wäre da ein Tropfen auf dem heißen Stein, die das Projekt um Jahre verzögern würde. „Wir suchen deshalb nach einer alternativen Finanzierung“, so Lemke, der auch verstehe, dass das Rathaus Fördersummen mitnehmen möchte.
Da könnte die Stadt laut Pressesprecher Philipp Mukherjee durchaus mitgehen: „Sollten hier alternative Möglichkeiten der Förderung in gleicher Höhe vorhanden sein, könnten aus Sicht der Stadt Pforzheim auch diese genutzt werden, insbesondere wenn hierdurch eine schnellere Realisierung möglich sein sollte.“ Kosten von sechs Millionen sehe man aber als zu hoch angesetzt. Abseits der Finanzierung ist die Planung aus Sicht Lemkes aber auf einem guten Weg, es herrsche zwischen Caritas und Stadt weitestgehend Konsens, was Gestaltung und Raumplanung beträfe. Wenn im zweiten Halbjahr 2022 die entsprechenden Gremiumsbeschlüsse zustande kämen, dann stünde einem Abriss des bisherigen Gebäudes und dem Neubau wohl nichts mehr im Weg – und einer möglichen Eröffnung des Kindergartens Mitte oder Ende 2024 auch nicht.
