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Knittlingen -  16.02.2020
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Turbulente Komödie: Bauschlotter „Grofe-Theater“ begeistert Fauststadt-Publikum

Knittlingen. Bereits zum sechsten Mal gastierte am Samstag das „Grofe-Theater“ aus Bauschlott bei der Knittlinger Feuerwehr. Beim Mundartstück „Ist die Katze aus dem Haus“ kamen die Besucher in der voll besetzten Stadthalle wieder voll auf ihre Kosten. „Die Eintrittskarten waren im Vorverkauf bereits nach einem Tag restlos vergriffen“, berichtete ein sichtlich zufriedener Abteilungskommandant Timo Haller bei der Begrüßung der Gäste. Die Laienschauspieler aus Neulingen präsentierten dabei ihr neuestes Stück, den Schwank „Ist die Katze aus dem Haus“ in drei Akten von Erich Koch.

Die Damen und Herren des „Grofe-Theaters“, darunter mit Hauptdarsteller Gerd Rüßmann auch ein waschechter Knittlinger, zogen während der knapp zweistündigen Spielzeit wieder alle Register ihres Könnens und brachten auch durch den muttersprachlichen und teilweise auch etwas schlüpfrigen Witz die Besucher ein ums andere Mal zum Lachen.

Schauplatz der Komödie war das Wohnzimmer von Klaus (Andreas Stößer) und Petra (Nadine Jacona). Eigentlich wollten beide in den Urlaub nach Mallorca fliegen. Ihre Tochter Paula (Jessica Taucher) wollte zusammen mit einer Freundin angeblich nach Thailand. Elli, eine frühere Bekannte von Klaus, die er aus dem Rotlichtmilieu gekannt hat, sollte während der Abwesenheit der Eheleute das Haus bewachen. Doch es kam alles ganz anders. Egon (Gerd Rüßmann) und Georg (Thomas Engel), zwei Landstreicher, hatten die Abfahrt der Eheleute beobachtet und wollten sich deshalb gemütlich im vermeintlich leeren Haus einnisten. Paula war jedoch nicht nach Thailand geflogen, sondern wollte mit ihrem etwas einfältigen Freund Klaus Benjamin (Robin Klotz) die sturmfreie Bude rocken.

Postfrau Adele (Litzi Schneider) brachte die Post und dabei auch einen Einschreibebrief für Klaus, der sich allerdings etwas zu leicht öffnen ließ und eine millionenschwere Erbschaft in der Schweiz ankündigte. Als die Eheleute durch Petras Schuld wegen Übergewicht und Leibesvisitationen den Flieger verpassen und nach Hause zurückkehren, tanzen bereits die Mäuse auf dem Tisch. Egon und Georg haben sich zwischenzeitlich mit Elli und Adele angefreundet und es sich mit dem aufgefundenen Whisky in der Wohnung gemütlich gemacht. Paula und Klaus Benjamin vergnügten sich im Whirlpool, in dem sich Paula dann auch vermeintlich eine Schwangerschaft eingehandelt hatte.

Beim letztlich nicht zu vermeidenden Zusammentreffen aller Protagonisten im Wohnzimmer löste sich dann allerdings alles in Wohlgefallen auf. Klaus ließ seine neu gewonnenen Bekannten großzügig an der Erbschaft teilhaben, Petra akzeptierte den sich als angehenden Psychologen entpuppenden Schwiegersohn, während Tochter Petra doch nicht schwanger war. Und die beiden Landstreicher schlüpften mit jeder Menge Whisky in den Adern unter die Fittiche ihrer neu gewonnenen Liebschaften. So bekam auch diese eigentlich etwas skurrile Geschichte das vom Publikum durchaus erwartete „Happy End“. Besonders ob der zahlreichen humorigen Einlagen und teilweise auch spontanen und nicht zum Stück gehörenden Sprüche kamen die Zuschauer einmal mehr voll auf ihre Kosten. Sie belohnten die hervorragende Leistung der Laienschauspieler mit brausendem Applaus. Von „toller Aufführung“ bis zu „klasse Laienschauspieler“ lauteten denn auch deren begeisterte Kommentare. Und wie Feuerwehr-Kommandant Timo Haller bei der Verabschiedung der Akteure wissen ließ, sei man sich jetzt schon einig, dass das „Grofe-Theater“ auch im kommenden Jahr wieder ein Gastspiel in der Fauststadt geben wird

Autor: Rudolf Haller