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Remchingen -  07.04.2019
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Unebenheiten im neuen B10-Belag - aber keine Sanierung in Sicht

Remchingen/Kämpfelbach. Knapp eineinhalb Jahre nach ihrer Sanierung weist die B10 zwischen Ersinger Kreuz und dem Wilferdinger Sperlingshof schon wieder Mängel auf. Es wurden Unebenheiten im neuen Belag festgestellt, berichtete Gisela Splett im Landtag. Die Staatssekretärin im Finanzministerium – früher im Verkehrsministerium tätig – gab diese überraschende Auskunft auf eine Anfrage des FDP-Landtagsabgeordneten Erik Schweickert.

Die Wellen im neuen Belag überschreiten zum Teil die vertraglich zulässigen Toleranzwerte von vier Millimetern, informierte sie. Von Ausbesserungen wolle man jedoch absehen, stattdessen soll die Strecke regelmäßig kontrolliert werden. Laut Uwe Herzel, Sprecher des Regierungspräsidiums Karlsruhe, laufe die Gewährleistungsfrist im Frühjahr 2020 aus – bis dahin werde man beobachten und entscheiden, ob eine Nachbesserung gefordert oder Kosten abgezogen werden.

Autofahrer, die auf der B10 zwischen Ersinger Kreuz und Wilferdingen unterwegs sind, erinnern sich noch gut an die Straßenarbeiten. Schließlich war die Bundesstraße ein halbes Jahr gesperrt, und die Fahrer mussten eine weite Umleitung in Kauf nehmen. Auch die Geschäftsleute an der Wilferdinger Ortsdurchfahrt litten. Anfang Dezember 2017 konnte die Strecke schließlich wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Dass der neue Belag nun bereits Wellen hat, erklärt Splett damit, dass bei den Bauarbeiten lediglich die obere Deck- und Binderschicht erneuert worden sei. Eine vollständige Erneuerung des Straßenaufbaus – wie beim Abschnitt zwischen Sperlingshof und Wilferdingen – sei damals nicht notwendig gewesen. Während der Arbeiten habe es Unterbrechungen bei der Asphaltlieferung gegeben, das könne die Ursache sein. Soweit die Baufirma für die Unebenheiten verantwortlich sei, werde das Honorar gekürzt. Eine erneute Sanierung müsse man sich gut überlegen: Das sei zum einen eine Frage der Verhältnismäßigkeit, zum anderen will man einen erneuten Eingriff in den Straßenverkehr vermeiden. Lieber nehme man die Mängel in Kauf, solange die Verkehrssicherheit gewährleistet sei. Nach jetzigem Stand seien erneute Straßenbauarbeiten nicht nötig.

Auch Schweickert sieht die Notwendigkeit abzuwägen: Reiße man die Straße wieder auf, seien eine neue Sperrung und neue Unebenheiten die Folge. „Auf der anderen Seite kann es eigentlich nicht sein, dass so schnell Mängel auftreten – das ist ein Zustand, der nicht so einfach zu akzeptieren ist.“ Die Unebenheiten im neuen Straßenbelag sind kein Einzelfall. Ähnliche Probleme hat es gegeben, als die Straße zwischen Neuenbürg und Birkenfeld erneuert wurde. Auch auf der Strecke zwischen Dietlingen und Ellmendingen wurde es uneben.

Autor: Sabine Mayer-Reichard