Gemeinden der Region
Ölbronn-Dürrn -  21.02.2020
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Ungewisse Zukunft: Hängepartie um Dürrner Grundschule geht weiter

Ölbronn-Dürrn. Wie geht es weiter mit der Dürrner Kirsten-Boie-Grundschule? Eine Frage, die geklärt schien, aber inzwischen wieder vollkommen offen ist, seitdem die Aktiven Bürger im Rahmen der Haushaltsberatungen Mitte Januar den Antrag gestellt hatten. Sie wünschen sich, nach kostengünstigeren Alternativen zu der im Haushaltsplanentwurf für 2020 mit rund 500.000 Euro und für 2021 mit 1,3 Millionen Euro eingeplanten Erweiterung zu suchen – etwa in Form eines Neubaus in Modulbauweise, möglicherweise an einem anderen Standort wie dem Gelände des Jugendhauses.

Weil es die Geschäftsordnung so vorsieht, wurde der Antrag in der jüngsten Gemeinderatssitzung zwar behandelt, aber einstimmig entschieden wurde nur, dass man vorerst keine Entscheidung darüber treffen will. Vorher will der Gemeinderat sich noch in seiner Anfang März stattfindenden Klausurtagung intensiver mit dem Thema befassen. Dabei soll ein Fachbüro eine Grobanalyse zu den von den Aktiven Bürgern in ihrem Antrag definierten Aspekten und Fragen vorstellen. Erst danach will der Gemeinderat in einer öffentlichen Sitzung endgültig über den Antrag entscheiden. Die bereits erteilte Beauftragung der Planer will er bis dahin allerdings nicht vorläufig stoppen. Die Verwaltung hatte diesen Vorschlag in der Sitzungsvorlage gemacht, aber er wurde mit sieben Nein-Stimmen mehrheitlich abgelehnt. Das heißt: Auch wenn die weitere Vorgehensweise offen ist, können die Arbeiten zumindest theoretisch weitergehen. Bisher hat die Gemeinde für das Großprojekt schon rund 240 000 Euro ausgegeben, in erster Linie für Planungsleistungen.

Fraktionsvorsitzender Björn Dost sagte, den Aktiven Bürgern gehe es mit ihrem Antrag darum, auch Alternativen zu kennen – vor allem vor dem Hintergrund, dass die Versorgung mit ausreichend Kindergartenplätzen in Zukunft eine Herausforderung werden könnte. Die „erheblichen Kosten“ der aktuellen Planung an der Schule würden der Gemeinde „jeglichen Spielraum für anderweitig nötige Investitionen“ nehmen, schreiben die Aktiven Bürger in ihrem Antrag und führen an, man habe in Dürrn mit fehlenden Kindergartenplätzen zu kämpfen. Ziel müsse sein, „allen Kindern in allen Altersgruppen gerecht zu werden“.

Im Gemeinderat gehen die Meinungen dazu auseinander. Hans-Dieter Deuß (AB) sagte, nachdem immer mehr Kosten verschiedener Art dazugekommen seien, müsse man sich nochmal mit dem Thema befassen. Und Helmut Keller (Freie Wähler) gab zu bedenken, dass sich die Einnahmesituation der Gemeinde seit den ersten Planungen 2013 verändert habe. Dagegen sagte Marcel Jäger (FW), er könne sich nicht vorstellen, wie ein Neubau billiger sein solle als eine Erweiterung.

Helmut Schneider (FW) meinte, er wisse nicht, woher man für einen Neubau eine Förderung bekommen solle. Der Fraktionsvorsitzende schien verärgert: In mehreren Beschlüssen habe man bereits festgelegt, dass man die Schule erweitern wolle. „Fünf Jahre in den Sand gesetzt“, rief ein Zuhörer.

Mehr lesen Sie am 22. Februar in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.

Autor: Nico Roller