Unterricht vor leeren Stühlen: Die Berufsschule Mühlacker in Zeiten des Coronavirus
Mühlacker. „In der Schule ist es einsam“ – mit diesen wehmütigen Worten schließt das Schulleitungsteam der Beruflichen Schule Mühlacker eines ihrer regelmäßigen „Covid19-Updates“, das mittlerweile zum vierten Mal aktualisiert ist. Schulleiter Veit Kibele und Stellvertreterin Uta Talke-Trübenbach halten täglich samt Schulleitungsassistenz die Stellung. Die Kapitäne gehen eben sprichwörtlich als Letzte von Bord. Doch ist dieses „Schiff“ nicht im Begriff zu sinken, sondern hat den Weg zu neuen Ufern eingeschlagen. So ist der Präsenzbetrieb an der Schule aufgrund der derzeitigen Lage zwar eingestellt, der Unterricht geht jedoch unvermittelt weiter, wenn auch über andere Kanäle.
Regelmäßig versorgen die Lehrkräfte die Schüler mit Lernaufgaben und geeigneten Unterrichtsmaterialien. Die Übermittlung der vorgesehenen Inhalte erfolgt dabei ausschließlich digital mithilfe einer Schulcloud. Darüber hinaus sind die Lehrkräfte in der Zeit ihres stundenplanmäßigen Unterrichts online und können den Schülern unterstützend und rückmeldend zur Seite stehen. Diese Kommunikation erfolgt über E-Mail oder Messenger, aber auch über digitale Videochat-Programme.
„Es ist absolut erfreulich, wie kreativ viele Kollegen mit der Sondersituation umgehen. Manch technisch affiner Kollege unterrichtet mittlerweile schon online mithilfe von Skype oder Zoom. Andere Kollegen nutzen Chatprogramme und sind im aktiven Austausch mit den Schülern.“ Uta Talke-Trübenbach findet bereits nach den ersten Wochen lobende Worte für das Kollegium der BSM. Wichtig sind der Schulleitung dabei insbesondere die Angemessenheit der Aufgabenstellung sowie ständige Rückmeldungen durch die Lehrkräfte.
Die Schüler stehen nun vor ganz neuen Herausforderungen. So wird von ihnen plötzlich verlangt, selbstständig zu Hause eine Vielzahl von unterschiedlichen Aufgaben zu erledigen, diese Aufgaben womöglich noch selbst zu korrigieren und ihre Ergebnisse aufgrund der Rückmeldungen ihrer Lehrkräfte zu reflektieren. Hier kommen viele Schüler an die Grenze dessen, was sie zu leisten in der Lage sind. Deshalb hat sich auch das Kollegium der BSM auf die Fahne geschrieben, den Schülern überschaubare Aufgaben mit einer klaren Frist zur Erledigung zur Verfügung zu stellen. „Immens wichtig ist eine explizite, zeitnahe und individuelle Rückmeldung an die Schüler“, fasst Schulleiter Kibele den Anspruch an diese neue Art von Unterricht zusammen. Das kommt bei den Lernenden gut an. Aktuell ruht das Angebot jedoch – schließlich sind seit dieser Woche Osterferien.
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