Gemeinden der Region
Enzkreis -  30.10.2020
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Unterstützung für rumänische Arbeitskräfte: Deutsch-Rumänische Gesellschaft setzt sich für Beschäftigte von Müller Fleisch ein

Enzkreis/Pforzheim. In ihren Reihen hat die Deutsch-Rumänische Gesellschaft Pforzheim (DRG) einen Aufruf gestartet: Gesucht werden Haus- und Kinderärzte, die neue Patienten aufnehmen – im speziellen Fall rumänische Beschäftigte von Müller Fleisch.

Schon in der Zeit nach Ostern, als beim Birkenfelder Schlachtbetrieb die große Corona-Welle losbrach, von der hauptsächlich in Gemeinschaftsunterkünften untergebrachte rumänische Werkvertragsarbeiter betroffen waren, hatte die DRG auf breiter Front Hilfe angeboten. Übersetzungen oder Einkaufsdienste wurden erledigt. Unterstützung gab’s auch bei der Wohnungssuche.

Und schon damals wurde deutlich, dass es die rumänischen Arbeiter und ihre Familien teils schwer haben, medizinische Hilfe zu finden. „Dabei sind die rumänischen Staatsbürger und Mitarbeiter der Firma Müller Fleisch selbstverständlich hier in Deutschland krankenversichert“, sagt DRG-Präsidentin Oana Krichbaum.

Das Problem, einen Arzt zu finden, hätten teilweise natürlich auch andere Bürger. „Bei den rumänischen Mitbürgern kommt aber auch noch die Sprachbarriere dazu“, so Krichbaum. Auslöser für den Aufruf sei ein konkreter Fall gewesen, in dem sich ein Müller-Fleisch-Beschäftigter an die DRG gewandt habe, weil sein Kind wegen neurologischer Probleme dringend medizinische Hilfe gebraucht habe, er aber bei keinem Kinderarzt untergekommen sei.

Dass sich inzwischen zahlreiche rumänische Beschäftigte hilfesuchend an die DRG wenden, wertet Krichbaum als gutes Zeichen: „Das zeigt, dass sie inzwischen Vertrauen gefasst haben.“ Zu Beginn sei die Nachfrage nach Unterstützung nämlich sehr gering gewesen, obwohl aufseiten der DRG etliche ehrenamtliche Helfer bereitgestanden hätten.

Mediziner, die sich beteiligen wollen, können sich melden unter drg.pfenz@gmail.com.

Autor: ben