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Mühlacker -  11.01.2021
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Verzwickter Kaminbrand fordert die Mühlacker Feuerwehr über viele Stunden hinweg

Mühlacker. Im Grunde hatte alles relativ harmlos begonnen, als die Mühlacker Feuerwehr am Freitag gegen 18 Uhr wegen eines Kaminbrandes an die Schillerstraße ausgerückt war. Doch vor Ort entwickelte sich der Brand schnell zur verzwickten Angelegenheit und die Löscharbeiten dauerten bis Mitternacht. Personen wurden bei dem Feuer nicht verletzt.

Als nach dem Eintreffen der Feuerwehr ein Kaminfeger hinzugezogen wurde, um die Anlage von Rußpartikeln zu säubern, entdeckte dieser, dass sich Glanzruß in größeren Mengen dort festgesetzt hatte. Außerdem stellte sich heraus, dass der Kamin nicht vollständig abgeschlossen, sondern von Rissen durchzogen war. Als schließlich nach der Reinigung Luft durch den Schacht strömte, entzündete sich der verbliebene Glanzruß und brannte nur langsam ab.

„So ein Feuer ist nicht mit herkömmlichem Wasser und nur sehr schwierig zu löschen“, erläutert der Mühlacker Feuerwehrkommandant Matthias Donath auf PZ-Nachfrage. „Der Ruß brennt mit einer Hitze von rund 900 Grad. Da ist höchste Vorsicht geboten und es kann durch Hitze und Druck leicht zu einer Explosion kommen“, so Donath weiter.

Aus diesem Grund forderte der Einsatzleiter auch weitere Löschfahrzeuge und Einsatzkräfte aus den Abteilungen Lomersheim, Lienzingen und Enzberg an, so dass am Ende 50 Feuerwehrleute an den Löscharbeiten beteiligt waren. Zuerst musste gewartet werden, bis das Kaminfeuer ausgebrannt war. Anschließend ging es darum, die umgebenden Wände aufzuschneiden und wegen der Risse im Kamin nach Glutnestern abzusuchen, was sich jedoch als äußerst zeitraubend erwies. Denn die Holzelemente im Mauerwerk rund um den Kamin fingen immer wieder Feuer.

„Wir haben uns mit Sägen Zugang zum Holzgebälk verschafft. Aber der Rauch, der immer wieder in die Wohnung gezogen ist, hat uns die Löscharbeiten erheblich erschwert“, berichtet Donath. Die Rauchschwaden seien auch in die andere Hälfte des Doppelhauses gezogen, wo eine ältere Dame hätte betreut werden müssen.

Nachkontrolle drei Uhr nachts

Um die Lage zu entspannen, seien Belüftungsmaßnahmen durchgeführt worden und im Wechsel habe sich ein Trupp von Einsatzkräften mit Atemschutzmasken um die Löscharbeiten gekümmert, schildert der Mühlacker Feuerwehrkommandant die Vorgehensweise. Bis um Mitternacht habe der Einsatz gedauert. Auch sei um drei Uhr nachts noch einmal sicherheitshalber nachkontrolliert worden, ob auch wirklich alle Glutnester gelöscht wurden.

Autor: pep