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Jugend -  27.12.2019
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Video-Denkmal für die Heimatstadt: So tickt Colin Zitt, der Macher hinter dem Pforzheim-Film

Pforzheim. Festivals, Hochzeiten, Skiabfahrten – Colin Zitt hatte schon fast alles vor der Kamera. Mit seinem neuesten Werk „Pforzheim – This is home“ hat der 22-jährige Filmer nun auch seiner Heimatstadt ein filmisches Denkmal gesetzt.

Nachrichten, Anrufe, E-Mails – Colin Zitts Handy läuft seit Tagen heiß. Genauer gesagt seit dem 19. Dezember. An jenem Donnerstag veröffentlichte der 22-Jährige sein Video „Pforzheim – This is home“, eine cineastische Hommage an seine Heimatstadt. Und die Bewohner scheinen diese zu lieben. Das Kulturamt, der Jugendgemeinderat, der das Projekt mit 1200 Euro gefördert hatte sowie zahlreiche Fans teilten Zitts Film, in dem es vom Wallberg über das Nagold- und Enztal bis zum German Cup von bekannten Ansichten bis zu den versteckten Kleinoden Pforzheims allerlei zu entdecken gibt – und das aus den ungewöhnlichsten Perspektiven. Mehr als 25.000 Mal wurde der achtminütige Clip seit seiner Veröffentlichung auf der Plattform YouTube angesehen – Tendenz steigend.

Der Film

Ein Erfolg, mit dem der 22-Jährige selbst nicht wirklich gerechnet hat, wie er im Gespräch mit der PZ gesteht. „Bei den Pforzheimern weiß man ja vorher nie so genau, ob sie etwas feiern oder nicht“, erklärt er grinsend. Doch die Kommentare unter seinem Video sprechen eine eindeutige Sprache: „Eine wunderbare Darstellung, der Stadt, in der ich lebe“, „Tolle Arbeit, so schön habe ich Pforzheim noch nie gesehen“ oder „Das Beste, was es je über Pforzheim gab“ sind nur einige der Reaktionen. Zu den Fans zählen auch prominente Köpfe der Lokalpolitik. „Oberbürgermeister Peter Boch hat uns geschrieben, dass er begeistert von dem Video ist. Und auch zu Uwe Hück hatten wir Kontakt“, erzählt Zitt. Der Film scheint im Rathaus sogar so gut angekommen zu sein, dass er eventuell beim städtischen Neujahrsempfang am 11. Januar gezeigt werden soll. „Zumindest haben wir eine Anfrage bekommen“, sagt der 22-Jährige.

Dabei hatte Zitt, geboren als Sohn einer Lehrerin und eines Pfarrers in Bruchsal, aufgewachsen in Dillweißenstein, ursprünglich einen ganz anderen Weg eingeschlagen. „Nach meinem Realschulabschluss hatte ich überlegt, etwas mit Film zu machen. Aber für die Ausbildung war ich zu jung“, erzählt er. Und so kam es, dass er im Unternehmen seines Großvaters erstmal was „Gscheits“ lernte, wie er selbst sagt: und zwar Oberflächenbeschichter. Eine Entscheidung, die Zitt, der sich vor einem Jahr mit seiner eigenen Firma ZPoint-Films selbstständig machte, nicht bereut hat. Tatsächlich sei der Meisterbrief und die Übernahme des Familienbetriebs lange eine ernstzunehmende Alternative für ihn gewesen. „Die Entscheidung ist mir schwergefallen. Aber in der Familie sind wir alle der Meinung, dass man mit dem, was man liebt, am meisten Erfolg hat – und das war der Film“, so der 22-Jährige.

Mehr über Filmemacher Colin Zitt lesen Sie am Samstag, 28. Dezember, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.

Autor: lu