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Neulingen -  25.03.2021
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Viel Platz für viel Wasser: In Neulingen ist ein Bauwerk gegen künftige Fluten fertig

Neulingen. Das neue Regenrückhaltebecken bei Göbrichen soll den Bruchbach künftig deutlich entlasten. Eineinhalb Jahre lang ist die Anlage gebaut worden.

Von einem „sehr gelungenen Bauwerk“, einer „guten Sache“ und einem wichtigen Schritt zur Sicherung des Grundwassers und des Umweltschutzes spricht Neulingens Bürgermeister Michael Schmidt und meint damit das neue Regenrückhaltebecken, das in den vergangenen anderthalb Jahren bei Göbrichen entstanden ist. Rund 7300 Kubikmeter kann es fassen. Gebaut hat es der Abwasserverband Weißach- und Oberes Saalbachtal. Kostenpunkt: rund drei Millionen Euro. Zehn Prozent übernimmt das Land.

„Es ist wirklich beeindruckend, was man da hingestellt hat“, sagt Schmidt über das Bauwerk. Es steht dort, wo sich früher der Häckselplatz und die alte Kläranlage befanden, von der bereits ein Überlaufbauwerk übriggeblieben war, das Regenwasser der gesamten Ortslage aufnimmt. Im Normalfall wird es der Verbandskläranlage in Heidelsheim zugeführt. Sollte das Überlaufbauwerk in Folge starker Regenfälle jedoch an seine Grenzen kommen, dann wird das Wasser über einen Kanal kontrolliert in den Bruchbach in Richtung Königsbach-Stein abgegeben – und zwar mit höchstens 1,6 Kubikmetern pro Sekunde. Was darüber hinausgeht, wird im neuen Regenrückhaltebecken gesammelt. Dessen Bau hat im Frühjahr 2019 begonnen. Wo immer es ging, wurde Erdaushub wiederverwendet, etwa für die Dammschüttung oder die mineralische Abdichtung des Beckens. Im Dezember erfolgte die bauliche Abnahme. Seither befindet sich das Becken im Probebetrieb, der noch bis Ende April dauern wird.

Die Topografie sei für ein derartiges Bauwerk ziemlich schwierig gewesen, sagt Planer Karsten Schmidt von der Ingenieurgesellschaft Bioplan: „Aber es gab keinen alternativen Standort.“ Mit dem Bau des Regenrückhaltebeckens ist die Arbeit jedoch nicht erledigt: Die Sanierung des Bruchbachs steht noch aus. Weil dort in der Vergangenheit große Wassermengen geflossen sind, ist es zu Beschädigungen gekommen. Im Winter ist eine Drohne über den Bachlauf geflogen und hat Daten gesammelt, mit denen anschließend ein digitales Geländemodell erstellt wurde. Ziel ist es, auf einer Länge von rund 750 Metern den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen. Geschehen soll das ab Oktober. Fertig sein will man im Frühjahr 2022.

Autor: rol