Viele Auffahrunfälle auf A8 bei Pforzheim: Land testet Stauwarner im Enztal
Pforzheim/Enzkreis. Pforzheim/Enzkreis. Schwer gekracht hat es auf der A8 zwischen Pforzheim-Süd und -Ost erst wieder am Mittwoch. Wieder mal hatte ein Lastwagenfahrer den stockenden Verkehr zu spät bemerkt und war ins Stauende gekracht. Reagiert wurde aufs hohe Unfallrisiko durch die vielen Staus schon mit Temporeduzierungen und Leuchtanzeigen. Auch so sind Fahrer gewarnt, wenn vor ihnen ein Problem lauert. Doch wo genau – ob hinter einer Kurve oder aus anderen Gründen spät zu erkennen – das sagen die Anzeigen nicht.
Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) kündigt nun ein digitales System an, das über Navigationssysteme, Routenplaner und Apps auf 250 Meter genau und mit 60 Sekunden Vorlauf jedem die Warnung vor dem Stauende hinters Steuer schickt.
"Dass am Stauende eine tödliche Gefahr lauert, erfahren wir nahezu täglich aus den Nachrichten."
Professor Michael Hahn von der an der Entwicklung beteiligten Hochschule für Technik in Stuttgart
Zwei Jahre lang soll das System getestet werden – und zwar auf dem A8-Abschnitt durchs Enztal. Schließlich droht der Unfallschwerpunkt beim anstehenden Ausbau als Großbaustelle noch gefährlicher zu werden.
„Dass am Stauende eine tödliche Gefahr lauert, erfahren wir nahezu täglich aus den Nachrichten“, sagt Professor Michael Hahn von der an der Entwicklung beteiligten Hochschule für Technik in Stuttgart. Außerdem an Bord: die Unternehmen ITS-United und AVT-Consult. Für Hermann ist das Projekt ein Beispiel dafür, „wie digitale Technik zu mehr Verkehrssicherheit beitragen kann“. Das Land unterstützt das Projekt deshalb mit dem Förderprogramm MobiArchBW. Nicht nur in Pforzheim sind Staus ein Riesenproblem. Laut Land sind Unfälle am Stauende für 80 Prozent aller Verkehrstoten bei Lastwagenunfällen auf Autobahnen verantwortlich.