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Bad Wildbad -  31.10.2019
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Viele Zuhörer bei Vortrag in Bad Wildbad: Königin Katharina übt auch nach 200. Todestag noch große Anziehungskraft aus

Bad Wildbad. Mit einem vollen Vortragsraum, die vorhandenen Sitzplätze reichten keineswegs aus, hatten die beiden Referenten Barbara Hammann-Reister und Wolfgang Plappert nicht gerechnet. Aber die frühere württembergische Königin Katharina, ihr 200. Todestag jährte sich im Januar, so scheint es, hat nach zwei Jahrhunderten immer noch eine große Anziehungskraft.

Dazu kam, dass die beiden Vorsitzenden des Heimat- und Geschichtsvereins Oberes Enztal in einem Dialogvortrag, untermalt mit Bildern historischer Gebäude und Persönlichkeiten, nicht nur das Leben von Königin Katharina (1788-1819) vorstellten, sondern auch das Umfeld der in Württemberg lebenden Menschen jener Zeit. In Bad Wildbad erinnert der vor einigen Jahren errichtete Katharinenbrunnen an die Königin, der sich nahe dem heutigen Rathaus befindet.

Sehr geschickt leiteten die beiden Redner ihren knapp eine Stunde währenden Vortrag mit einem Bild der Grabkapelle des württembergischen Königspaares Katharina und Wilhelm I. auf dem Württemberg bei Stuttgart ein, um damit die Verbindung zwischen Württemberg und Russland darzustellen.

Die Großfürstin von Russland, Katharina Pawlowna Romanowa, wurde am 21. Mai 1788 in Zarskoje Selo (seit 1937 Puschkin) 25 Kilometer südlich von St. Petersburg geboren, als sechstes von insgesamt zehn Kindern des Großfürsten und späteren Zaren Paul I. und dessen Gemahlin Maria Feodorowna, gebürtige Herzogin Sophie Dorothee von Württemberg. 1809 heiratete sie ihren Vetter Prinz Georg von Oldenburg, mit dem sie zwei Söhne hatte. Ihr zweiter Sohn Peter war später ein häufiger Besucher von Wildbad. Die heutige Uhlandstraße trug bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts den Namen Prinz-Peter-von-Oldenburg-Straße.

Nach dem Tode ihres Ehemanns 1812 verfiel die Großfürstin in eine Art Schizophrenie. Nach ihrer Übersiedlung nach St. Petersburg blieb ihre Gesundheit schwankend, und auch eine dreijährige Reise durch Westeuropa änderte nichts an ihrem Gesundheitszustand. Dagegen eröffneten sich ihr bei diesen Reisen eine Fülle neuer Anschauungen, denn sie strebte stets danach, möglichst viel zu sehen und alles Wissenswerte und Schöne in sich aufzunehmen. 1814 traf sie in London auch ihren Cousin, den württembergischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm, der sich ihr gegenüber äußerte: „Sie werden stets das Idol meines Lebens sein!“

Mehr über die württembergische Königin lesen Sie am Samstag, 2. November 2019, in der Nordschwarzwald-Ausgabe der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.

Autor: Götz Bechtle