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Neuenbürg -  22.02.2024
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Vielseitige Waldnutzung in Neuenbürg: Eigentümerzielsetzung geht in die nächste Runde

Neuenbürg. Mit 76,4 Prozent hat Neuenbürg einen hohen Anteil an Wald – und der möchte genutzt werden. Leichter gesagt als getan, denn es gibt so einige Verwendungen für das Neuenbürger Waldgebiet. Darum machte sich die Stadt Neuenbürg in der Gemeinderatssitzung daran, Ziele zur verbesserten Verwendung des südlich von Pforzheim gelegenen Waldes zu besprechen. Schon Mitte zurückliegenden Jahres wurde die Vorarbeit für die Forsteinrichtung zu Teilen schon von Andreas Roth (Enzkreis-Forstamt) und dem Stadtförster Hans-Dieter Schäffer organisiert. In der Sitzung am Dienstagabend lag das Augenmerk auf den Themen Soziales, Ökologie und Ökonomie.

Waldzustandsbericht 2023 - Thüringen
Der klimastabile Umbau heimischer Wälder kann durch Jungpflanzungen gelingen. Diese werden gegen Wildtierverbiss durch Wuchshüllen gesc hützt. Symbolfoto: Michael Reichel, dpa-Archiv Foto: picture alliance/dpa

Sozial gesehen ist der Wald eine wichtige Angelegenheit – und das nicht nur in Sachen Fläche. Die Erhaltung des Forsts ist den Neuenbürgern ein zentrales Anliegen, so sollen auch künftige Generationen mithilfe des Generationenvertrags das große Nutzungspotenzial des Waldes voll ausschöpfen können. Der Forst dient schließlich nicht nur als Erholungsort für Spaziergänger, sondern auch für die Infrastruktur ist er unentbehrlich. Er ist sowohl als lokaler Rohstofflieferant für die Region, aber auch als Quelle von Arbeitsplätzen für Waldarbeiter wichtig. Es wird auch angesprochen, dass das Neuenbürger Waldgebiet aufgrund mangelnder Forstwirte in der Stadt von einer eigenen Forstwirtgruppe profitieren könnte, wie auch von Bürgerservice in verschiedenen Formen.

Zur Planung gehört die Erhaltung der Bepflanzung für übergreifende Funktionen des Waldes, wie Klima- und Artenschutz. Zum Thema Ökologie sind nach Ansicht der Experten vor allem klimastabile Mischbestände in der Waldbepflanzung und jagdliche Maßnahmen zum Schutz des Waldes und der Artenvielfalt wichtig. Für die neue Bepflanzung in Form eines Mischwalds stehen auch fremdländische Bäume zur Diskussion, um der Risikominimierung des Waldes zu helfen. Auch die Schaffung von ausgleichenden Flächen zur Rohstoffnutzung soll diskutiert werden.

Bei Themen wie „Wiederbewaldung und jagdlicher Situation“ wird es oftmals schwierig: Ökonomische Interessen und Tierschutz sind nicht immer im Einklang zu bringen. Den Förstern geht es darum, die Jungbestände vor Wildverbiss zu schützen. Aber es gibt in der Öffentlichkeit auch die Sichtweise, Wildtiere nicht zu stark zu bejagen.

Autor: Julia Schaudt