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Calw -  22.10.2019
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Vom Müllionär zum Millionär: Gebühren im Kreis Calw sollen stabil bleiben – außer auf den Recyclinghöfen

Kreis Calw. Der Landkreis Calw macht mit dem Abfall derzeit gute Geschäfte. Der Wirtschaftsplan für das kommende Jahr sieht für den Eigenbetrieb Erträge von rund 25 Millionen Euro, aber nur Aufwendungen von 23,1 Millionen Euro vor. Damit ergibt sich ein handelsrechtlicher Überschuss von etwas mehr als 1,9 Millionen Euro.

Die wichtigste Botschaft verkündete Landrat Helmut Riegger in der jüngsten Kreistagssitzung schon in seiner Rede zur Einbringung des Haushaltsentwurfs, ehe er später drei Punkte aufrief, die mit dem Müll zusammenhängen: „Wir können die Abfallgebühren auch 2020 konstant halten.“

Stimmt, zumindest weitgehend. Selbstanlieferer auf den Recyclinghöfen müssen allerdings tiefer in die Taschen greifen. So kostet beispielsweise dort eine Tonne Restabfall vom 1. Januar an 235 statt 195 Euro. Für die Abholung des Mülls zuhause ändert sich in der Tat preislich nichts. Beachten müssen die Bürger jedoch, dass „die Behälter am Tag der durchgeführten Entleerung wieder zu entfernen sind“. Mit dieser Festlegung soll verhindert werden, dass es in den Orten Ärger gibt wegen tagelang herumstehender Tonnen. Der Beschluss zur Änderung der Abfallsatzung erfolgte im Kreistag ebenso einstimmig wie die Abfallgebühren-Kalkulation für 2020 und die Verabschiedung des Wirtschaftsplans des Abfallwirtschaftsbetriebs Landkreis Calw mit den oben genannten Zahlen.

Landrat Helmut Riegger und die verantwortlichen Vertreter der Tochter- und Enkelgesellschaft, AWG Abfallwirtschaft Landkreis Calw GmbH sowie der Umwelt-Service Nordschwarzwald GmbH, machten deutlich, dass mit der „Gebührenüberdeckung“ für 2017 und 2018 und der positiven wirtschaftlichen Entwicklung des laufenden Jahres keine Reichtümer angesammelt werden sollen und dürfen.

Mit dem Überschuss sollen die irgendwann anstehenden hohen Ausgaben für die Nachsorgekosten zur Rekultivierung der Deponien bezahlt werden. Freie-Wähler-Fraktionschef Volker Schuler, Bürgermeister in Ebhausen, äußerte die Hoffnung, dass die Abfallgebühren „vielleicht auch nächstes und übernächstes Jahr stabil bleiben“.

Mehr aus dem Kreistag lesen Sie am Mittwoch, 23. Oktober, in der Nordschwarzwaldausgabe der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.

Autor: Bruno Knöller