Von Hühnern und leuchtenden Eiern - Backkörb in Nußbaum präsentieren neues Stück
Neulingen-Nußbaum. Rund 200 Gäste fanden am Samstagabend den Weg in die Weiherhalle in Nußbaum, um sich das neue Stück des Theatervereins „Die Backkörb“ anzusehen. „Wir hatten in diesem Jahr erschwerte Bedingungen und konnten erst Anfang des Jahres mit den Proben beginnen, in den Jahren zuvor haben wir bereits im Oktober geprobt“, erklärte der langjährige Vorsitzende des Vereins, Paul Negele.
Er ist es auch, der die Stücke stets schreibt, Regie führt und selbst mitspielt. Jedoch in diesem Jahr zum letzten Male, wie am Ende des Stückes verkündet wurde. Mit großem Applaus wurde er aus dem aktiven Schauspielerdasein verabschiedet. Dem Verein bleibt er jedoch weiterhin erhalten.
Mit einem großen Knall, einem fliegenden Huhn und einem leuchtenden Ei beginnt das neue Theaterstück. Adriana Bischoff spielt mit viel Engagement die temperamentvolle Bäuerin Maria, in deren Hühnerstall ein Meteoriteneinschlag den ganzen Trubel verursacht. Der medienfixierte Bürgermeister, gespielt von Michael Kraus, versucht daraufhin, das Ei möglichst umfassend zu vermarkten. Die Sensation in Nußbaum müsse schließlich an die Öffentlichkeit. Er wird dabei immer unterstützt von seinem treuen Dorfpolizist Schlaule, humorvoll gespielt von Paul Negele. Nachdem erst einmal alle Dorfbewohner in Quarantäne geschickt werden und alles abgesperrt wird, nimmt sich der chaotische Professor Dr. Dr. Kluge, mit viel Situationskomik gespielt von Uwe Zimmermann, dem Fall an. Unterstützt wird er dabei von der aufdringlichen Nachbarin, der die Darstellerin Anita Saffert sehr glaubwürdig Leben verleiht. Auch die Presse ist vor Ort in Form der neugierigen Reporterin Frau Fink, gespielt von Cornelia Esser und ihrer Fotografin und Kamerafrau, gespielt von Josefine Hofsäß. Mit viel Witz und Humor eroberten sich die Darsteller bei der Premiere die Herzen des Publikums. Dieses verzieh dann auch so manchen Textausfall mit lautem Gelächter und Applaus. Heitere Gesangseinlagen lockerten außerdem die Stimmung. Die Bäuerin trällerte „Ei, Ei, Ei, das Ei von meiner Frieda“ und der verwirrte Professor warf mit lustigen Wortverwechslungen um sich. Humorvolle Bilder von mit Schnaps desinfizierten Oberflächen, sexhungrigen Frauen aus Utopia oder dem „Homo Nußbaumer“, dessen Gene sich noch immer in den Dorfbewohnern finden, brachten das Publikum zum Lachen.
Auch der jüngste Darsteller, Fabian Schall, hauchte seiner kleinen Rolle mit viel Begeisterung Leben ein. Der ehemalige Neulinger Bürgermeister Heinz Raißle leistete als rettender Souffleur wichtige Unterstützung. „Wer miteinander lacht, der schlägt sich nicht“, betonte Uwe Zimmermann schon in der Eingangsrede. Das Publikum war wieder aus verschiedensten Gemeinden angereist, so konnten unter anderem Gäste aus Niefern, Königsbach- Stein, Bretten und Oberderdingen begrüßt werden. „Das Theater hat hier eine lange Tradition, wir kommen immer wieder gerne hierher“, freute sich ein Ehepaar aus Göbrichen. Cornelia Esser brachte es zum Abschluss auf den Punkt und sagte ans Publikum gewandt: „Wir waren alle genauso aufgeregt wie ihr. Nur hatten wir eine Ahnung von dem Text, ihr nicht.“
Weitere Vorstellungen finden am 29. April sowie am 30. April um 19 Uhr in der Weiherhalle in Nußbaum statt, Karten sind telefonisch, per E-Mail oder an der Abendkasse erhältlich.