Gemeinden der Region
Enzkreis -  16.11.2020
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Von Pandemie ausgebremst: Fasching ohne Prunk und Straßenumzüge

Enzkreis/Pforzheim. Es hat sich abgezeichnet: Nach dem bereits verkündeten Aus für den Dillsteiner Umzug, haben sich auch alle anderen Narrenvereine darauf verständigt, die Großveranstaltungen der laufenden Karnevalskampagne abzusagen. „Die stark gestiegenen Corona-Neuinfektionen lassen eine Durchführung nicht zu“, heißt es in der Mitteilung von Regina Fuchs („Kakadu“ Bilfingen), Fabian Gall (Tiefenbronner Carnevalverein „Die Schmellenhopfer“), Steffen Henne (Pforzheimer Faschingsgesellschaft), Andreas Hummel (Wimsheimer Carnevalverein „Hurrassel“), Britta Kaufmann („Die Kohlrabiner“ Büchenbronn), Dominik Kern („Fledermaus“ Ersingen), Jens Machirus (Narrenbund „Schellau“ Schellbronn), Jörg Müller (Belrem-Gilde), Harald Pfisterer („Die Klemmer“ Gräfenhausen), Mario Romeiko („Hochburg 1972“ Pforzheim), Sindy Schulze (Spielmannszug Leutrum-Garde Würm), Sarah Sebastian („Spassvögel“ Singen), Hartmut Seifried (Kieselbronner Gugge Gaiße), Heiko Stoll (Fastnachtsverein Hau-Hu Neuhausen) und Christian Zechiel (Fasnachtsgemeinschaft Auerbach).

Die lange Liste der Namen zeigt, wie stark die närrischen Vereine der Region in der Pandemie an einem Strang ziehen. Unter Federführung von Fabian Galls „Schmellenhopfer“ hatten sie sich schon darauf verständigt, die Veranstaltungen zum Fansetsauftakt ring um den Elften im Elften abzusagen. In der Hoffnung auf günstigere Infektionsentwicklungen wollte man sich Anfang November wegen der großen Prunksitzungen und Straßenumzüge im Januar und Februar zusammenzusetzen. Tatsächlich gibt es mittlerweile viel zu viele Corona-Fälle. Aus dem Treffen wurde so eine digitale Abstimmung, wie Gall sagt. Und das Ergebnis war klar.

„Die Verantwortlichen der Vereine gehen inzwischen davon aus, dass bis Januar oder Februar nächsten Jahres keine so massive Reduzierung der Infektionen stattfinden wird, als dass die Durchführung von Umzügen, Prunksitzungen oder Maskenbällen mit mehreren Hundert oder Tausend Zuschauern realistisch wäre“, so die Präsidenten. Falls es die jeweilige gesetzliche Lage zulässt, hoffen die Karnevalisten und Fastnachter auf Veranstaltungen in kleinem Rahmen als Ersatz. Dies werde allerdings kurzfristig und innerhalb der Vereine und Ortschaften eigenständig entschieden werden. Das Vereinsleben soll soweit möglich durch Training etwa der Tanzgarden aufrechterhalten werden. Schließlich sei die Fasnet ein fester Bestandteil des Jahresablaufs und des kulturellen Lebens, betonen die Vereine und ziehen den ganz großen Vergleich. Die fünfte Jahreszeit sei da ähnlich wie Weihnachten oder Ostern zu betrachten.

Autor: hei