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Mühlacker -  16.01.2020
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Vorreiter im ganzen Land: Mühlacker Feuerwehr präsentiert Konzept im Kampf gegen Krebs

Mühlacker. Es ist ein Begriff, den Laien wahrscheinlich noch nie gehört haben, der bei Einsatzkräften im ganzen Land jedoch Schreckensszenarien hervorruft: „Feuerkrebs“. Immer wieder erkranken Mitglieder der Feuerwehren an Tumoren – mutmaßlich ausgelöst durch ihre oft jahrzehntelange Arbeit als Retter in der Not. Die Feuerwehr Mühlacker hat nun ein Projekt gestartet, um das Erkrankungsrisiko zu verringern.

„Wer ein brennendes Haus betritt, der kontaminiert sich mit einer Vielzahl krebserregender Stoffe“, sagt Philipp Baumann, Leiter der Feuerwehr in Mühlacker. In den Wehren landauf, landab sei das Thema in den vergangenen Jahren immer öfter behandelt worden – doch die wenigsten haben bislang reagiert.

Mühlacker ist nun in eine Vorreiterrolle geschlüpft. In einem monatelangen Prozess wurde ein Container aus dem Bestand der Feuerwehr umgerüstet. Die rund 2,5 Meter breite und mehr als sechs Meter lange Metallkonstruktion beherbergt nun kleine Zellen, in denen sich die Einsatzkräfte ihrer verschmutzten und kontaminierten Kleidung entledigen und umziehen können. Ein Ruheraum bietet Platz, um etwas zu trinken und sich auszuruhen.

Bei größeren Bränden soll der Container nun ab Februar zum Einsatz kommen – transportiert wird er auf einem Lastwagen. Zehn bis zwölf Feuerwehrleute können das neue Konstrukt nutzen – das reicht für jene Retter, die bei einem klassischen Brand eines Einfamilienhauses tatsächlich „ins Feuer“ müssen. Auch die Wehren im Enzkreis können im Rahmen der Überlandhilfe bei Großeinsätzen den Container aus Mühlacker anfordern.

„Es geht in erster Linie darum, nicht ständig mit der verschmutzten Kleidung in Kontakt zu geraten“, erklärt Baumann. Bislang habe man diese einfach in die Wache geschleppt. Kommen die Einsatzkräfte künftig zurück auf die Wache, sind die potenziell krebserregenden Jacken und Hosen bereits in spezielle, waschmaschinengeeignete Beutel gepackt. „Wir wollen so das Risiko einer Erkrankung minimieren“, sagt Baumann, dessen Kollegen Volker Linck und Sebastian Heim den Container entwickelt und eingerichtet haben.

Mehr lesen Sie am 17. Januar in der „Pforzheimer Zeitung - Region Mühlacker“ oder im E-Paper auf PZ-news.

Autor: max