Vortrag in Lomersheim: Klinik für Inka-Nachfahren eröffnet
Mühlacker-Lomersheim. Dr. Klaus-Dieter John und seine Frau Dr. Martina John sind Gründer des Krankenhauses „Diospi Suyana“ in Peru. Im Rahmen eines JCBS-Forums berichtete der Arzt über die Entstehung dieses Projekts. „Gibt es mehr, als wir sehen können?“, lautete die Frage, die Dr. Klaus-Dieter John an das Publikum in der Johann-Christoph-Blumhardt-Schule (Lomersheim) richtete. Diese Frage trieb seinerzeit auch den aus diversen Fernsehdokumentationen bekannten Arzt und Mitgründer des Krankenhauses „Diospi Suyana“ (Peru) um.
Der bekennende Christ und dreifache Familienvater berichtete nach musikalischen Einstieg und offizieller Begrüßung durch Schulleiter Reinhard Wurster in einem atemberaubenden Tempo mit viel Humor und eindrucksvollen Bildern, wie seine Ehefrau Martina (Kinderärztin) und er (Chirurg) nach Studium und Facharztausbildung als Rucksacktouristen nach Peru zogen.
Vor Ort berührte beide die oftmals prekäre Lebenssituation der Quechua-Indianer, die als Nachfahren der Inkas oftmals in schlechten Wohnverhältnissen leben, wobei viele Kinder auch Alkoholismus und Gewalt erleben. Ebenso waren Probleme im Bereich der medizinischen Versorgung deutlich erkennbar. Beide verließen 1991 Peru vorerst mit dem Wunsch im Herzen, nach einiger Zeit in die Anden zurückzukehren und dort ein Krankenhaus nach modernen Standards aufzubauen. Was zunächst wie ein frommer Wunsch klang, wurde zu Beginn der 2000er-Jahre Realität: Im Glauben an einen Gott, der Unmögliches möglich machen kann, wurden ein Verein gegründet, Grundstücke vor Ort gekauft sowie ein Planungsvertrag unterzeichnet – obwohl zu Beginn kaum Geld vorhanden war.
Doch gerade in diesen ungewissen Momenten erlebten John und seine Mitstreiter, wie durch spannende und kaum zufällige Begegnungen mit Personen aus Politik und Wirtschaft trotz Widrigkeiten und Stolpersteinen immer wieder zur richtigen Zeit die nötigen Mittel bereitstanden, um das Krankenhaus zu bauen und einzurichten. „Diospi Suyana“ (Quechua-Sprache: „Wir vertrauen auf Gott“) öffnete offiziell seine Türen im Jahr 2007 und konnte seither über 400.000 Menschen medizinisch versorgen. Eindrücklich machte John dabei deutlich, welche Strapazen viele Menschen bis heute auf sich nehmen, um auf weiten Wegen zur Klinik zu gelangen. Der Vortrag ist aktuell noch über den YouTube-Kanal der Johann-Christoph-Blumhardt-Schule abrufbar. pm