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Pforzheim -  19.01.2021
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Wahlkreis 42 Pforzheim: Ein Urnengang mit zwölf Vorschlägen und vielen Hürden

Pforzheim/Birkenfeld/Engelsbrand/Ispringen/Kieselbronn. Jetzt steht fest, wer im Wahlkreis 42 Pforzheim mit Birkenfeld, Engelsbrand, Ispringen und Kieselbronn zur Landtagswahl antreten darf – dazu gehören auch die Freien Wähler und eine Einzelbewerberin. Etliche bekannte, aber auch überraschende Wahlvorschläge finden sich auf dem Stimmzettel zur Landtagswahl am 14. März, den der Kreiswahlausschuss am Dienstag abgesegnet hat. Dieser Urnengang verspricht Spannung, zumal er in der Pandemie für alle Beteiligten eine Mammutaufgabe darstellt.

Klar, die bereits im Landtag vertretenen Parteien sind wieder mit von der Partie. Aber auch neue Aspiranten wollen es wissen. Darunter sind die Freien Wähler (FW) – also die Partei, nicht der gleichnamige, nur kommunal agierende Verein –, aber auch eine Einzelbewerberin. Die Geschäftsführerin Julia Hilber aus Pforzheim ist wegen der Dauerfehde ihrer Familie mit der FDP bekannt. Interessanterweise hat Hilber mehr Unterstützerunterschriften vorgelegt als die FW, nämlich 93. Bei der Partei mit dem hiesigen Kandidaten Michael Schwarz waren es 79. Einzig ein eingereichter Wahlvorschlag fiel durch, jener von Einzelbewerber Lothar Lipsky, der weder Unterschriften vorgelegt noch sein Gesuch selbst signiert hatte.

Sitzordnung fotografisch dokumentiert

Schon die Sitzung des Ausschusses im Foyer des Mittleren Saals des CCP stand unter besonderen Vorzeichen. So gemahnte der Erste Bürgermeister Dirk Büscher als Vorsitzender die rund 25 Teilnehmer daran, Masken zu tragen und Abstand zu halten. Die Sitzordnung wurde bildlich dokumentiert, um später etwaige Infektionsketten nachverfolgen zu können. Laut den Statuten muss diese Sitzung zwingend eine Präsenzveranstaltung sein.

Sicher mehr Voten per Brief

Wählen müssen die Bürger dagegen wie sonst auch nicht unbedingt in Präsenz. Bereits beim Urnengang 2016 hatten im Wahlkreis Pforzheim mit Birkenfeld, Engelsbrand, Ispringen und Kieselbronn fast 13.000 der rund 95.000 Wahlberechtigten, von denen rund zwei Drittel tatsächlich ihr Votum abgaben, auf Briefwahl gesetzt. Büscher geht nun wegen Corona von einem „deutlich“ höheren Anteil – möglicherweise von einer Verdoppelung – aus, weswegen die Herausforderungen für Alexandra Lachenauer-Engisch und ihr Team beträchtlich“ sei. „Wir sind vorbereitet“, versicherte die Organisatorin. So werde es mehr Briefwahlbezirke geben. Andererseits würden Wahllokale zusammengelegt, andere verlagert – etwa jene, die sich zuvor in Altenheimen befanden, wo aktuell externes Publikum absolut unangebracht wäre.

Mehr Wahlhelfer als sonst

Statt 600 würden 750 Wahlhelfer im Einsatz sein, die es besonders zu schulen und zu sichern gelte, etwa durch Masken und Plexiglasscheiben. Auch einen „Reservepool“ müsse man vorhalten, falls eingeplante Ehrenamtliche kurz zuvor erkranken oder in Quarantäne müssen. Lachenauer-Engisch schätzt, dass die Briefwahl in der zweiten Februarwoche starten kann.

Am 14. März selbst werden Bürger im Wahlkreis 19-03 eine besondere Rolle spielen. Bei ihnen werden für eine statistische Erhebung Geschlecht und Alter abgefragt. „Das Wahlgeheimnis ist natürlich auch dort gesichert“, betonte Büscher.

Zugelassene Wahlvorschläge für den Wahlkreis 42 Pforzheim

  • Bündnis 90/Die Grünen: Kandidat Felix Herkens und Ersatzbewerberin Elisabeth Vogt
  • CDU: Philipp Dörflinger und Brigitte Langer-Glock
  • AfD: Bernd Grimmer und Alfred Bamberger
  • SPD: Annkathrin Wulff und Jacqueline Roos
  • FDP: Hans-Ulrich Rülke und Janis Wiskandt
  • Die Linke: Hüseyin Okur und Meltem Çelik
  • ÖDP: Matthias Dietrich und Sabine Eink
  • Freie Wähler: Michael Schwarz und Mario Röseling
  • Klimaliste BW: Yanic Leipzig
  • WIR 2020: Elvira Kalteis und Irmtraud Geywitz
  • Volt: Markus Wiedermann
  • Einzelbewerberin: Julia Hilber

Autor: Claudius Erb