Wanderfreunde genießen die milden Temperaturen
Wandern hat eine wichtige Sozialfunktion. Bei den 44. Volkswandertagen der Spielvereinigung Zaisersweiher am Wochenende kamen einige nur deswegen, um sich mit anderen Wanderfreunden austauschen zu können. Lothar Rapf ist 75 Jahre alt und kam aus Bretten. Seit 1974 wandert er bei Volkswandertagen. Momentan geht das nicht, weil er an einer Herzschwäche laboriert. Er saß am Samstag im Start- und Zielbereich in der Turn- und Festhalle Zaisersweiher. „Wenn es nicht mehr so geht, ist das schon etwas frustrierend“, sagte er.
Beim Volkswandertag traf er viele Wanderer, die er kannte. Darunter Dieter Rill aus Sinsheim. Wegen körperlicher Gründe wanderte der 68-jährige auch nicht mit. Aber es sind Freundschaften entstanden, seit er vor 40 Jahren erstmals an einem internationalen Volkswandern teilnahm.
Natürlich war nicht nur bei den beiden Senioren das Wetter ein Thema. Das war am Samstag nicht winterlich, sondern mild. „Früher waren die Jahreszeiten spürbarer“, meinte Dieter Rill. Zu erzählen haben sich die beiden Mitglieder von Wandervereinen immer etwas.
Ähnlich geht es auch Silvia Lucas. Sie kam mit Ute Lorenz aus Karlsruhe zum wiederholten Mal zum Volkswandern nach Zaisersweiher. In einem Wanderverein sind sie nicht. Zu Wandertagen gehen sie dennoch regelmäßig. „Hier ist alles organisiert“, so die 68-jährige Silvia Lucas. Die Strecken sind ausgeschildert und für Essen ist gesorgt. Das mögen sie, ebenso wie die Landschaft im Kraichgau. „Die Gegend ist wunderschön“, so die 58-jährige Ute Lorenz. Die fehlende winterliche Witterung war für die Frauen kein Problem. „Die Natur kann ich trotzdem immer wieder neu entdecken“, meinte Silvia Lucas.
Von den ausgeschilderten Strecken über sechs, zwölf und 20 Kilometer nahm Gerd Schulz am Samstag die mittlere. Auch er ist kein Mitglied im Wanderverein. „Die Gemeinschaft und die Gewissheit, dass heute so viele laufen“, ist für den Oberrriexinger bei einem Wandertag toll. „Super schön“, war sein Urteil über die Strecke. Diese führte von Zaisersweiher über das Naturschutzgebiet Rossweiher nach Schmie und von dort zurück nach Zaisersweiher. Die längere Strecke machte noch einen Schlenker über Ötisheim.
Der ein oder andere konnte sich am Wochenende über ein Überraschungsgeschenk freuen. Zum 44. Wandertagsjubiläum bekam jeder 44. Angemeldete eine Kaffeetasse mit dem Emblem von der Spielvereinigung Zaisersweiher.
Die stärksten Wandergruppen waren dieses Mal die Wanderfreunde Grombach mit 70 Teilnehmern, die VSV Schömberg mit 58 Teilnehmern und die Wanderfreunde Flacht mit 54 Teilnehmern. Über 1200 Wanderer waren auf den Strecken. Für den Verein ein gutes Ergebnis. Froh war Organisator Wolfgang Ebser, dass das angekündigte Orkantief am Sonntag noch nicht kam. Bei der Spielvereinigung Zaisersweiher war schon das Schließen der Strecken vorbereitet worden, die durch den Wald führen. Das wurde aber glücklicherweise nicht notwendig.