Warum 2026 besser werden kann als sein Ruf – ein optimistischer Blick zum Jahresende
Beenden wir dieses Jahr doch mal mit einer guten Nachricht. Und die ist vollkommen ernst gemeint: Wir sind im nächsten Jahr entscheidend im Vorteil. Weil wir wissen, was auf uns zukommt.
Ein Kommentar von PZ-Redakteurin Lisa Scharf
Natürlich gibt es das unvorhersehbare Weltgeschehen. Aber in zentralen Punkten ist die Unsicherheit aus dem Dezember vorigen Jahres heute Klarheit gewichen. Damals war die Ampelregierung gerade zerbrochen, in den USA hatte Donald Trump die Präsidentschaftswahl gewonnen. Heute wissen wir, dass die Bundesregierung im alten Jahr sehr wahrscheinlich auch die Bundesregierung im neuen Jahr sein wird. Eine schwarz-rote Koalition, die mit Startschwierigkeiten zu kämpfen hatte und noch immer nach ihrem Weg sucht. Wir wissen, dass Donald Trump vom Weißen Haus aus den Umbau des Staates so radikal vorantreibt, wie viele befürchtet hatten. Wir wissen, dass wir uns auf diese US-Regierung nicht mehr verlassen können.
Das mag keine schöne Bestandsaufnahme sein. Bundeskanzler Friedrich Merz und seine Regierung wissen aber, womit sie es zu tun haben und was daraus folgen muss. Deutschland und Europa müssen auch 2026 weiter daran arbeiten, weitgehend auf eigenen Füßen zu stehen – militärisch wie wirtschaftlich. Zugleich ist es auch an Merz, den europäischen Zusammenhalt zu stärken, vor allem mit Blick auf die Unterstützung der Ukraine.
Hinzu kommt die Liste der innenpolitischen Herausforderungen: Eine große Rentenreform soll auf den Weg gebracht, das Milliardenloch im Haushalt der Folgejahre gestopft werden. Die Pflegefinanzierung muss neu aufgestellt, das Heizgesetz reformiert werden. Dass diese Liste so lang ist, liegt auch an der Entscheidung der Bundesregierung, wichtige Beschlüsse auf 2026 zu verschieben.
Nun warten dicke Brocken auf Schwarz-Rot, noch dazu in einem Jahr mit fünf Landtagswahlen. Kritiker bezweifeln schon jetzt, dass die Koalition den nötigen Mut und die nötige Kraft hat. Dieser Pessimismus ist fehl am Platz, offenbart aber, worin die größte Herausforderung für die Bundesregierung besteht: im Kampf gegen die wachsende Verunsicherung in der Bevölkerung. Viele sorgen sich um die wirtschaftliche Lage des Landes, um ihren Arbeitsplatz, ihre finanzielle Situation. Kurz: um den Wohlstand. Die notwendigen Reformen anzupacken, ist der erste wichtige Schritt, um den Menschen diese Ängste zu nehmen, Vertrauen zurückzugewinnen und selbstbewusst in die Landtagswahlen zu gehen.
Es ist der erste Schritt, um zu beweisen: Das neue Jahr wird gut.
