Was wird aus den Glasfaser-Millionen? Um Engelsbrands Fördergeld wird noch verhandelt
Engelsbrand. Die fünf Millionen Euro Förderung des Bundes für den Breitbandausbau in Engelsbrand bieten Gesprächsstoff. Denn die Gemeinde erhält ihr Netz von einem Privatunternehmen. Das will den Ausbau wohl schon im September beginnen.
Ganz so einfach ist es mit dem satten Bundeszuschuss zum Glasfaserausbau in Engelsbrand nicht. Wie berichtet, ist Engelsbrand mit 5,1 Millionen Euro Förderung zum Zug gekommen. Auf einen Antrag des kommunalen Zweckverbands Breitbandausbau hin. Allerdings: Engelsbrand ist zwar Zweckverbandsmitglied, hat durch eine Kooperation mit dem Unternehmen BBV aber einen Sonderweg eingeschlagen. Demnach verlegt die Firma schnelle Glasfaserleitungen zu allen Haushalten in allen Ortsteilen der Gemeinde. Aus einem Guss und auf eigene Rechnung. Der Kommune entstünden demnach keine eigenen Kosten. Bürgermeister Thomas Keller bestätigte der PZ gestern, dass BBV trotz Corona-Krise weiter am geplanten Baubeginn im Spätsommer, wohl im September, festhalte. Der Kontakt sei während der Virus-Einschränkungen über Videokonferenzen aufrechterhalten worden. Einsetzen wolle BBV ein schwedisches Bauunternehmen. Einreiseprobleme erwarte er aber nicht, so Keller. Seines Wissens seien die Bauexperten bereits anderswo im Land im Einsatz. Die Zuversicht bleibt also groß in Engelsbrand.
Die Förderzusage hat Keller gefreut. Aber was genau die Engelsbrander Situation dafür bedeute, darüber müsse er erst noch mit dem Zweckverband sprechen, so der Rathauschef. Klar ist, dass der öffentliche Zuschuss nicht an das Unternehmen gehen kann. Ohnehin stehen aber noch Verhandlungen mit dem Verband über die mögliche Nutzung vorhandener Leitungen aus, so Keller. Egal, wie es mit dem Fördergeld weitergeht: CDU-Bundestagsabgeordneter Gunther Krichbaum begrüßt, dass satte Zuschüsse auf Anträge des Zweckverbands hin derzeit fast im Wochentakt in den Enzkreis fließen. „Wir brauchen schnelle Netze, um bei Bildung und Wirtschaft wettbewerbsfähig zu sein“, so Krichbaum. Und dafür stelle die Förderung derzeit wichtige Weichen im Enzkreis.
