Gemeinden der Region
Enzkreis -  06.10.2019
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Weckruf aus der Zukunft: Die Region will von Estland lernen

Enzkreis/Kreis Calw. Eine Enzkreis-Delegation mit Landrat Rosenau und vielen Bürgermeistern ist nach einer Reise beeindruckt von Estlands digitaler Verwaltung. EIne der Lehren: Viele estnische Lösungen hängen gar nicht vom perfekten Glasfasernetz ab.

Digitalisierung als Baustelle: So kennt man das im Enzkreis und fast überall in Deutschland. Seit Jahren zieht sich der Glasfaser-Ausbau für schnelle Datenautobahnen hin. In kleinen Schritten sucht man etwa bei Führerscheinanträgen Einzellösungen, die Bürgern den Weg zur Behörde ersparen. Krankenkassen kämpfen um digitale Gesundheitskarten, Kliniken um eine Medizin, bei der Expertenwissen Patienten hilft – auch wenn der Experte selbst weit entfernt ist. „Jeder digitalisiert hierzulande ein bisschen für sich“, sagt Enzkreis-Landrat Bastian Rosenau. In den vergangenen Tagen hat er sich zusammen mit einer Bürgermeister-Delegation auf geteilte Kosten in Estlands Hauptstadt Tallinn und in kleineren Kommunen wie Saue oder Harku angeschaut, wie das anders geht.

Etwas über zwei Flugstunden liegen zwischen Pforzheim und Estland. Aber auch Jahre der digitalen Entwicklung. So erhoffen sich Rosenau und Neulingens Rathauschef Michael Schmidt als Sprecher der Enzkreis-Bürgermeister einen Weckruf von den Eindrücken der Reise. Schmidt hat besonders beeindruckt, dass viele der Lösungen, die den Esten alle Behördengänge außer für Scheidung oder Grundstücksgeschäfte ersparen, eher eine gute Organisation als das perfekte Breitbandnetz brauchen. Nicht dass es an guter Dateninfrastruktur in dem baltischen Land fehlen würde. Egal wohin die Verwaltungsexperten aus dem Enzkreis kamen, sahen sie auf einen Blick, wie sie sich mit dem Internet verbinden können. WLan überall, schnelle Mobilfunklösungen. Aber vor allem, meint Rosenau, vernetze man Daten, die in Deutschland im Grunde auch vorliegen, auf eine Weise, dass jeder Bürger sie im Alltag nutzen kann.

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Autor: hei