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Königsbach-Stein -  19.04.2020
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Wegen Corona: Zeitplan für Erweiterung des Bildungszentrums in Königsbach wird vorläufig ausgesetzt

Königsbach-Stein. Einen Strich durch die Rechnung hat die Corona-Pandemie nun auch den vier Trägergemeinden des Schulverbands gemacht, der für das Königsbacher Bildungszentrum zuständig ist: Der ambi-tionierte Zeitplan für die Sanierung und bauliche Erweiterung kann nicht mehr eingehalten werden. Der vorgesehene Fahrplan sei in enger Abstimmung zwischen den Gemeinden Eisingen, Ispringen, Kämpfelbach und Königsbach-Stein vorläufig ausgesetzt worden, teilt Dominika Dahn mit, die in der Königsbach-Steiner Gemeindeverwaltung die Geschäftsstelle des Schulverbands betreut.

Sie erklärt: „Die für April und Mai geplanten Sitzungen der Verbandsversammlung werden nach derzeitiger Sachlage nicht stattfinden können.“ Mit Blick auf die Tragweite der anstehenden Entscheidungen – auch finanzieller Art – sollten die Planungen erst dann fortgesetzt werden, wenn wieder Beschlüsse in den Gremien gefasst werden können.

Mit der Sanierung und Erweiterung des Bildungszentrums befasst sich der Schulverband schon lange. Schon im April 2018 hatte die Verbandsversammlung formal festgestellt: Der Platz am Bildungszentrum reiche in Zukunft nicht mehr aus und die Fachräume im Hauptgebäude seien sanierungsbedürftig. In seinem mehrheitlich gefassten Beschluss ging der Verband davon aus, dass am Lise-Meitner-Gymnasium mehr als 600 Quadratmeter fehlen. Planer Daniel Fleer von „gpe projekt“ sagte damals, die meisten Fachräume im Hauptgebäude seien noch mit der Erstausstattung aus den 1970er-Jahren ausgerüstet, die teilweise nicht mehr richtig funktioniere.

Aus Alt mach Modern

Wenige Monate später beschloss die Verbandsversammlung, dass die alten Fachräume in normale, moderne Klassenzimmer umgewandelt werden sollen, während gleichzeitig ein Erweiterungsbau mit neuen Fachräumen erstellt wird. Den Architektenwettbewerb gewann das Büro „Harter + Kanzler“ aus Freiburg. Dessen Idee: Die vorhandene Infrastruktur so weit wie möglich weiter nutzen. Dazu soll das bisherige, die naturwissenschaftlichen Fachräume beherbergende Gebäude im Norden des Schulgeländes erweitert werden: Auf den bisher eingeschossigen Werkstattbereich soll ein zweites Geschoss aufgesetzt und gleichzeitig das gesamte Gebäude zur Straße hin aufgestockt werden – und zwar inklusive des Platzes, auf dem heute Fahrradständer sind. Für sie muss ein neuer Standort gefunden werden. Zu Buche schlagen soll die Erweiterung mit rund 7,5 Millionen Euro, inklusive Baunebenkosten.

Zuletzt hat die Verbandsverwaltung zusammen mit Schulleitungen, Architekten und Fachplanern die Planungen vorangetrieben, damit der Neubau den beiden Schulen – auch die Willy-Brandt-Realschule ist dort untergebracht – im Schuljahr 2022/2023 zur Verfügung steht. Corona setzt dahinter ein Fragezeichen.

Autor: Nico Roller