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Remchingen -  14.05.2021
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Weiterhin Tempo 50: Anwohner in Wilferdingen bleiben bei Limit auf der Strecke

Remchingen-Wilferdingen. Groß war die Freude unter den Anwohnern der Wilferdinger Kinzigstraße, als sie vor wenigen Tagen beim Blick aus dem Fenster sahen, wie der Enzkreis Schilder für ein abschnittsweises Tempo 30-Limit aufstellte. Nach langem Kampf gegen Lärm und für mehr Sicherheit auf der stark befahrenen Kreisstraße, die als Seitenstraße quer zur B 10 Wilferdingen mit Singen verbindet, bekamen sie eine Entlastung.

Groß war die Freude unter den Anwohnern der Wilferdinger Kinzigstraße, als sie vor wenigen Tagen beim Blick aus dem Fenster sahen, wie der Enzkreis Schilder für ein abschnittsweises Tempo 30-Limit aufstellte. Nach langem Kampf gegen Lärm und für mehr Sicherheit auf der stark befahrenen Kreisstraße, die als Seitenstraße quer zur B 10 Wilferdingen mit Singen verbindet, bekamen sie eine Entlastung.

Helmut Weisse und seine Nachbarn hätten dagegen die Läden am liebsten wieder zugeklappt: Sie wohnen am oberen Abschnitt der Kreisstraße – und bekamen ein Tempo 50-Schild vor die Häuser gestellt. Das neue Limit gilt nur für die ersten 250 Meter – nach dem Zebrastreifen, an dem die Kinzigstraße nahtlos in die Königsbacher Straße übergeht, gilt bis zum Ortsausgang nach wie vor Tempo 50. „Und das, obwohl wir uns seit Jahren gemeinsam einsetzen“, unterstreicht Weisse und blättert in einem Ordner mit der Unterschriftensammlung der Anwohner. Von einem regelrechten Schild-Bürgerstreich spricht Martin Granget – und auch Friedbert Gay und Matthias Fränkle verdeutlichen, dass das 50er-Schild erst recht dazu animiere, Gas zu geben Richtung Ortsausgang.

Grenzwerte nicht erreicht

Weisse könne sich noch erinnern, wie die Kinzig-/Königsbacher Straße als Sackgasse endete. Dann folgte in den 1970er-Jahren die Verbindung nach Singen mit Anbindung des Gewerbe- und Industriegebiets Hohenstein. Richtig schlimm geworden sei der Verkehr vor zehn Jahren mit der Erschließung des Gewerbegebiets Billäcker. Unerfreulicherweise werde die Königsbacher Straße nun ihrem Namen gerecht, da viele sie als Abkürzung nehmen. „Aus einer Sackgasse wurde eine stark belastete Straße. Vielerorts hat sich etwas getan. Bei uns wurde es nur schlimmer“, sagt Weisse und denkt nicht nur an Lärm, Feinstaub, ständig abgefahrene Spiegel und Wertminderungen – sondern auch an die Sicherheit auf schmalen Gehwegen, die neben Schülern verängstigte Radfahrer nutzen.

„Die Anwohner haben meine 100-prozentige Unterstützung, was die Verkehrssituation betrifft“, sagt Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon auf Nachfrage. Da die Häuser am unteren Teil direkt an die Straße gebaut sind und ihre Fassaden zudem eine Reflexionswirkung haben, war nun ein Tempolimit aus Lärmschutzgründen gerechtfertigt, erklärt Oliver Müller, Leiter des Straßenverkehrsamts beim Enzkreis. Am oberen Teil der Straße haben die Häuser allerdings Höfe oder Vorgärten, sind weiter von der Lärmquelle entfernt – und erreichten die Grenzwerte nicht.

Autor: Julian Zachmann