Wenig los in Notaufnahmen - Landratsamt warnt: Wer ernsthafte Beschwerden hat, sollte zum Arzt gehen
Enzkreis/Pforzheim. „Wer an einer anderen Erkrankung als an COVID-19 leidet und eine medizinische Behandlung benötigt, sollte sich nicht scheuen, seine Hausarztpraxis oder eine Klinik aufzusuchen.“ Mit diesem Appell richtet sich die „Steuerungsgruppe medizinische Versorgung“ an Menschen beispielsweise mit Herzproblemen oder einem Verdacht auf Schlaganfall, aber auch mit chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck oder einer Zuckererkrankung. Der Steuerungsgruppe gehören Vertreter der Kliniken, der niedergelassenen Ärzte, der Rettungsdienste sowie der Stadt- und Kreisverwaltung mit dem Gesundheitsamt an.

„Im Moment ist in den Notaufnahmen nicht viel los“, berichten einige der Klinikvertreter. „Wir haben den Eindruck, die Menschen fürchten, sich in den Praxen oder Krankenhäusern mit dem Corona-Virus zu infizieren.“ Dazu bestehe jedoch kein Anlass. Auch wenn es keinen hundertprozentigen Schutz gebe, sei dort über die regulären Hygiene-Maßnahmen hinaus Vorsorge gegen Corona-Ansteckungen getroffen.
Dazu komme, dass zwischenzeitlich die sogenannten Infekt-Ambulanzen in Pforzheim und im Enzkreis erste Anlaufstelle für Menschen mit COVID-19-typischen Symptomen wie Fieber oder Atemwegsbeschwerden seien. In diesen von Haus- und Fachärzten aus der Region mit Unterstützung des Gesundheitsamtes eigens eingerichteten Zentren, die nur nach vorheriger Terminvereinbarung aufgesucht werden können, werden die Patienten genauer untersucht, bei Bedarf auch gleich getestet (die PZ berichtete). „Dieses ambulante Netz entlastet die Hausarztpraxen und Kliniken, damit sie ihren regulären medizinischen Versorgungsauftrag weiterhin erfüllen können“, sagt die Leiterin des Gesundheitsamtes, Dr. Brigitte Joggerst. So werde das Virus aus Hausarztpraxen und Kliniken gehalten. „Daher unsere Bitte: Wenn Sie ernsthafte Beschwerden haben, gehen Sie bitte unbedingt zum Arzt.