Werkrealschule in Stein bleibt zweizügig
Königsbach-Stein. Die Schulentwicklung an der Heynlinschule in Stein war in den vergangenen Monaten immer wieder heiß diskutiertes Thema bei Lehrern, Eltern und im Gemeinderat. Nun haben die Bürgervertreter in der jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, dass keine Veränderung an der Konzeption der Werkrealschule (WRS) erfolgen und sie unverändert zweizügig weitergeführt werden soll.
Die Verwaltung wurde beauftragt, mit den umliegenden Gemeinden Gespräche über mögliche Kostenbeteiligungen zu führen. Anlass ist der vermehrte Zulauf auswärtiger Schüler, deren Anteil sich vom Schuljahr 2013/14 von 37,44 Prozent auf 62,07 Prozent im laufenden Schuljahr erhöht hat.
Viele Vorteile genannt
Thomas Brandl, Abteilungsleiter für Immobilien und Schulen, legte dar, welcher Abwägungsprozess zu dem Beschlussvorschlag der Verwaltung geführt habe: Eine räumlich und sächlich gute Ausstattung, engagierte Lehrer und Schulleitung würden einen attraktiven Schulstandort bilden, der von Eltern und Kindern in steigender Anzahl für den weiteren Bildungsweg eingeschlagen werde. Die Fortführung der aktuellen Konzeption biete Vorteile: positive Auswirkungen auf die Lehrerzuweisung, Angebot von drei Wahl-/Pflichtfächern in Klasse 9 und 10, besseren Vertretungsunterricht sowie keine Überschreitung des Klassenteilers bei Schulwechslern in den Klassen acht bis neun.
Appell an Solidarität
Laut Brandl liegt der Sachkostenbeitrag, den die Gemeinde pro Schüler erhalte, bei 1312 Euro. Im Haushalt 2018 seien für 215 Werkrealschüler 282000 Euro enthalten. Das decke etwa die Hälfte der Betriebskosten. Zusätzlich entstünden Investitionskosten, wofür das Land keine Zuschüsse gewähre. Wünschenswert wäre daher, dass sich die Kommunen, aus denen Schüler an die WRS kommen, an den Schulkosten beteiligen. Der transparente geführte Prozess habe Zeit benötigt, begründete Bürgermeister Heiko Genthner die Dauer bis zur Entscheidung. Er appellierte an die Solidarität der umliegenden Gemeinden.
„Es war, ist und wird auch immer der SPD ein zentraler Punkt sein, in Kindergärten und Schulen zu investieren“, betonte Oliver Demel. Thomas Kaucher (FWV) nannte die Zweizügigkeit einen wichtigen Faktor für „ein breites und qualitativ hochwertiges Bildungsangebot.“ Enzo Di Grigoli (FDP) richtete Dank an Ratskollegen Sascha Leonhard, der sich sehrfür den Erhalt der zweizügigen WRS eingesetzt habe.
