Wie geht es mit der Waldbühne weiter? Neuer Platz noch nicht in Sicht
Pforzheim. Anderthalb Wochen hat es gedauert, bis man sich nach der Premiere der Waldbühne am Hoheneck-Platz an einen Tisch gesetzt hat. Nun lud Pforzheims Kulturbürgermeisterin Sibylle Schüssler zu einem Austausch ein, gemeinsam mit Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP), dem Kulturamt, dem Baurechtsamt und dem Amt für öffentliche Ordnung. Mit dem privaten Organisationsteam – Simon Berger, Philipp Buchholz und Gerhard Baral – sollte ausgelotet werden, wie die Waldbühne durch die Stadt unterstützt werden könne.
Zu einer Lösung sei man nicht gelangt, so Baral gegenüber der PZ. Alle diskutierten Plätze, ob städtisch oder privatwirtschaftlich, seien aus unterschiedlichen Gründen nicht geeignet. Etwa der von der Stadt ins Gespräch gebrachte Vicenza-Platz: mit knapp 50 Auto-Stellplätzen zu klein, so Baral. Um eine Kulturbühne wirtschaftlich zu betreiben, brauche es mindestens 100. Wie in Remchingen, wo das Team mit der dortigen Kulturhalle schnell einen Alternativstandort gefunden hatte (Eröffnung war gestern Abend). Auch wenn er, Berger und Buchholz weiter sehr gerne in ihrer Pforzheimer Heimat eine Bühne auf die Beine stellen würden, sie trotz ihres Projekts in Remchingen auch inhaltlich für sinnvoll erachteten und weiter für Gespräche offen seien, hält Baral das in der Praxis für unrealistisch. „Ein Planungsprozess dauert mindestens zwei, drei Wochen – in Zeiten weiterer Corona-Lockerungen ist das zu lange.“
Die Stadt klingt in ihrer Mitteilung optimistischer: „Persönlich freut es mich, dass kurzfristig in Remchingen ein Ausweichstandort gefunden werden konnte. Damit bleibt unserer Region und dem Publikum diese Idee erhalten“, so Schüssler. Von allen Beteiligten bestehe weiter große Offenheit, ein solches Format in Pforzheim umzusetzen. Die Stadt habe ihre Vermittlung und Unterstützung angeboten, sollten private Standorte für eine kulturelle Nutzung vor Auto-Publikum infrage kommen.
Als einmalige Veranstaltung habe die Stadt das Waldbühnen-Format gerne genehmigt, so die Dezernentin, um Kulturerlebnisse gerade in Zeiten der Einschränkungen zu ermöglichen. Ein Weiterführen sei dort aber, so sehr sie dies auch bedauere, umweltschutz- und verkehrsrechtlich nicht möglich. „Die weiteren Möglichkeiten für die Waldbühne in Pforzheim stehen und fallen nun mit einem geeigneten, genehmigungsfähigen Standort“, sagt Schüssler. Gerade in Corona-Zeiten müssten aus Gründen des Infektionsschutzes hohe Anforderungen und strenge genehmigungsrechtliche Aspekte berücksichtigt werden