Wie geht‘s weiter mit Schillerschule, Mörike-Realschule und Grundschule in Mühlacker? Was Stadt und Politik nun planen
Mühlacker. Die Zukunft der Schüler fest im Blick: Die Stadt Mühlacker und Vertreter der Politik wollen die Bildungseinrichtungen der Senderstadt auf Vordermann bringen. Der Fokus liegt dabei auf dem gesamten Lindach-Schulzentrum. Diskutiert wird unter anderem, welche günstigeren Alternativen es zur 65-Millionen-Euro Lösung gibt.
Auf die persönliche Entwicklung der rund 250 Schüler wird an der Schiller-Gemeinschaftsschule in Mühlacker besonders viel Wert gelegt. Die Einstufung in verschiedenen Niveau-Gruppen ermöglicht es ihnen, durch individuelle Förderung ihre persönlichen Stärken zu fordern und durch viele Gruppenarbeiten, sich auch soziale Kompetenzen anzueignen.
Antonia Bächle und Emelie Stumpf besuchen dort die zehnte Klasse und sind beide auf dem E-Niveau (Gymnasium) eingestuft. „Das Konzept ist super. Vor allem auch für jene, die im Unterricht nicht so gut mitkommen und dank der Niveau-Stufen wissen, welche Mitschüler sie um Hilfe bitten können“, erklärt Antonia Bächle im Rahmen des Schulbesuchs durch den Bundestagsabgeordneten Gunther Krichbaum (CDU). Nach diesem Schuljahr wechselt Antonia automatisch auf ein Gymnasium, um ihr Abitur zu machen. „Viele wissen nicht, dass es diese Möglichkeit bei uns gibt“, so die Rektorin Tanja Woehr. „Nicht nur Haupt- und Realschüler, auch Gymnasiasten sind bei uns gut aufgehoben“, betont die Schulleiterin.
Um das Konzept noch weiter zu optimieren, benötigt die Gemeinschaftsschule in Zukunft aber nicht nur mehr Platz, sondern vor allem auch eine bessere Technikausstattung sowie eine ganz grundlegende Sanierung, so Woehr. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt entwirft die Gemeinschaftsschule derzeit einen sogenannten Multimedia-Entwicklungsplan, der – um eine finanzielle Unterstützung vom Land zu bekommen – noch bis spätestens Oktober dieses Jahres eingereicht werden muss, so Mühlackers Oberbürgermeister Frank Schneider. Doch nicht nur die Gemeinschaftsschule bedarf dringend einer Sanierung. Im Fokus der Stadt liegt derzeit das gesamte Lindach-Schulzentrum, das neben der Schillerschule auch die Mörike-Realschule (MRS) sowie die Grundschule umfasst. Zunächst – vor allem um mehr Platz für die Gemeinschaftsschule zu schaffen – sollte diese auf das Areal neben der MRS verlagert werden und im aktuellen Gebäude sollten dann zukünftig die Grundschüler untergebracht werden. Diese Lösung aber würde die Stadt 65 Millionen Euro oder mehr kosten. Darum habe man den Plan umgeschmissen und sei nun auf der Suche nach einem neuen und vor allem kostengünstigeren Lösungskonzept, erklärt der OB gegenüber dem Bundestagsabgeordneten.
Durch den Besuch der Politprominenz erhofft sich Schneider – obwohl nicht der Bund, sondern das Land eigentlicher Ansprechpartner für Fördermaßnahmen ist – zumindest etwas Aufmerksamkeit für den Sanierungsstau in der Senderstadt.
„Ich bin heute hier, um mir die Sorgen und Nöte der Schulleitung sowie der Stadt anzuhören“, sagt Krichbaum. Die Gelder, die der Bund für Bildungszwecke zur Verfügung stellt, gehen nicht direkt an die Kommunen, sondern an die Länder, welche dann für die Verteilung zuständig sind, erklärt der Abgeordnete. Dennoch könne er versuchen, auf seiner Ebene einiges zu lenken. Mühlacker habe ohnehin gute Chancen auf Fördermittel, da es sich um eine finanzschwache Kommune handelt, so Krichbaum. „Die Verteilung der Gelder funktioniert schließlich nicht nach dem Gießkannenprinzip. Es werden nur die unterstützt, die es auch wirklich benötigen.“