Wiernsheimer Rat hebt Grundstückspreise an - Neuer Käufer für 83 Ar gesucht
Wiernsheim. Das Gewerbegebiet „Wammeser“ liegt am Wiernsheimer Ortsausgang Richtung Wurmberg. Dort hat die Gemeinde auf rund 2,6 Hektar Raum für Unternehmen geschaffen. Wie Bürgermeister Matthias Enz aber in der jüngsten Gemeinderatssitzung am Mittwochabend in der Aula der Heckengäuschule mitteilte, seien nun die Verkaufsverhandlungen mit einem renommierten Unternehmen gescheitert. Das betreffende Flurstück mit einer Größe von rund 8300 Quadratmeter stehe daher weiterhin zum Verkauf.
Enz ergänzte, dass die Verhandlungen letztlich am Gefälle des Flurstücks und dem Verlauf der Stromleitungen gescheitert seien. „Das Unternehmen hätte rund 200 Arbeitsplätze nach Wiernsheim gebracht“, erläuterte der Bürgermeister. Weil die Kommune durch Rückabwicklung mit der Firma Eberspächer eine weitere Fläche dazu bekommen habe, sei die Gemeinde nun wieder überwiegend Eigentümerin der Grundstücke im Gewerbegebiet. Er könne sich vorstellen, dass diese Flurstücke, die flexibel teilbar und auch vom Zuschnitt veränderbar seien, auch möglicherweise für einheimische Firmen interessant sein könnten. Ohnehin seien Gewerbegrundstücke in der näheren Umgebung bis nach Stuttgart nach wir vor äußerst begehrt, so Enz weiter.
Auch aus diesem Grund schlug der Wiernsheimer Rathauschef in der Ratssitzung vor, den bisherigen Grundstückspreis von bisher 150 Euro pro Quadratmeter auf 160 Euro anzuheben, woraufhin sich eine lebhafte Diskussion im Gremium entwickelte. „Ich hätte ungern eine Zwei vorne stehen, zumal das womöglich potenzielle Interessenten abschrecken könnte“, gab Enz zu bedenken.
Gerhard Hudak (UL) wies darauf hin, dass sich die Gemeinde auf die Fahnen geschrieben habe, die Baugebiete speziell für hiesige Einwohner attraktiv zu gestalten. Man brauche aber auch für kommende finanzträchtige Aufgaben mehr Gewerbesteuer und daher auch möglichst größere Betriebe. Daher fände er es auch nicht gut, die Flurstücke für 160 Euro pro Quadratmeter zu veräußern. „Wir sollten weiter oben ansetzen“, meinte Hudak. Auch Jürgen Idziok (CDU) sprach sich für eine Erhöhung aus, weil er befürchtete, „dass wir von 160 vielleicht sogar auf 140 Euro heruntergehandelt werden könnten.“
Der Antrag von Gerhard Hudak, den Quadratmeterpreis auf 200 Euro festzulegen, scheiterte letztlich knapp bei acht Ja- und elf Neinstimmen. Die Ratsmitglieder folgten am Ende dem Vorschlag von Ulrike Brandauer (SPD) und beschlossen bei 16 Ja- und drei Nein-Stimmen den neuen Quadratmeterpreis im „Wammeser“ auf 190 Euro festzulegen.