Windkraft kommt nicht bei allen gut an: Gegner aus Ölbronn-Dürrn machen mobil
Neulingen/Ölbronn-Dürrn. Als Rico Lippold von den Neulinger Windkraftplänen erfahren hat, hielt er das zunächst für einen schlechten Aprilscherz. „Ich dachte, das kann nicht wahr sein.“ Lippold ist nicht der einzige, der in Ölbronn-Dürrn wohnt und den Plänen der Nachbargemeinde ablehnend gegenübersteht. Die Zahl der Kritiker wächst. Inzwischen haben Lippold und seine Mitstreiter mehr als 200 Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt, die sie in der jüngsten Gemeinderatssitzung an Bürgermeister Norbert Holme überreichten.
Im Kontakt mit den Bürgern hätten sie viel Unwissenheit erlebt, erzählt Lippold und berichtet von den Sorgen, die sich viele machen würden. Durch die drei geplanten Windräder wird unter anderem eine Sicht- und Lärmbelästigung befürchtet. Christian Stockert wohnt in unmittelbarer Nähe des Neubaugebiets „Lau“ und sagt, er höre schon jetzt die einige hundert Meter entfernt gelegenen Stromleitungen knistern und den Verkehr über die Bundesstraße 294 rollen. Er ist sicher: „Man hört auch ein ordentlich schlagendes Windrad.“ Hinzu kommt der Schlagschatten, der nach Lippolds Berechnungen bei tief stehender Sonne rund 1600 Meter lang werden könnte. Bei einer Höhe der Windräder von bis zu 250 Metern befürchtet er, dass das komplette Ölbronner Unterdorf davon betroffen sein könnte – mit der Folge, dass die Immobilien und Grundstücke künftig an Wert verlieren könnten.
Lippold, Stockert und viele andere Bürger finden es nicht in Ordnung, dass die Windräder dereinst in den links und rechts der Bundesstraße 294 gelegenen Distrikten Hinterbach und Altenhau stehen könnten. Sie sprechen von externen Effekten und sagen: Der eine wolle es, der andere habe die Belastung. „Wenn dieses Projekt so kommt, ist Ölbronn der Ort im Enzkreis, der am nächsten an einem Windrad steht“, sagt Lippold. Und dass es kommen soll, hält er für sehr wahrscheinlich: Schließlich würde eine Firma nicht 100 000 Euro in Untersuchungen investieren, wenn sie nicht an die Realisierung glauben würde.
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