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Schömberg -  17.10.2018
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Windkraftstreit unter Nachbarn: Schömberg stellt sich gegen Wildbader Pläne

Schömberg/Bad Wildbad. Schömberg hat sich gegen das Vorhaben von Bad Wildbad, Enzklösterle und Höfen ausgesprochen, im Gebiet „Kälbling“ Windkraftanlagen zu bauen. Die Mehrheit des Gemeinderats hat in seiner jüngsten Sitzung einer vorbereiteten Stellungnahme zugestimmt. Diese wirft den Nachbarn unter anderem vor, Schömberg mit dem ausgewählten Standort maßgeblich die Nachteile des Projekts auftubürden und andere potenzielle Flächen bewusst außen vor zu lassen.

Wie Schömberg zu dieser Einschätzung kommt, wie Wildbad darauf reagiert und wie es nun weiter geht im Überblick:

Warum sieht sich Schömberg durch die geplanten Windräder benachteiligt?

Konkret werden in der 32 Seiten langen Stellungnahme des Pforzheimer Rechtsanwaltsbüros Bender, Harrer, Krevet negative Auswirkungen auf den für die Gemeinde wichtigen Tourismus, für Baugebiete, für das Biathlonzentrum und den geplanten Aussichtsturm in Oberlengenhardt genannt. Zudem wolle insbesondere Bad Wildbad die Windenergie mit dem vorgesehenen Standort an die eigene Stadtgrenze verdrängen, „damit die Nachteile maßgeblich andere – vor allem Schömberg – treffen“. Andere potenzielle Flächen für die Stahlkolosse habe die Stadt ausgebootet, indem die Argumentation derart ausgewählt und gewichtet wurde, dass nur noch der Bereich „Kälbling“ verbleibe.

Was sagt der Schömberger Gemeinderat?

Die Mitglieder haben der vorbereiteten Stellungnahme mehrheitlich zugestimmt. Die CDU-Fraktion stellte sich geschlossen hinter die Ausführungen der Rechtsanwälte. Andreas Ehnis und der Fraktionsvorsitzende Joachim Zillinger betonten im Namen ihrer Kollegen, dass es ihnen bei ihrer Entscheidung nur um den Standort der Windräder und nicht generell um die alternative Energiequelle ginge. Ähnlich äußerte sich auch Gerold Kraft für die Unabhängige Wählervereinigung. Ein Zusatzantrag Zillingers fand ebenfalls mehrheitlich Zustimmung im Rat. Die SPD-Fraktion stimmte mit zwei Stimmen dagegen, ein Mitglied enthielt sich.

Was sagt Bad Wildbad zu der Stellungnahme?

„Wir werden die von Schömberg eingebrachten Punkte prüfen und ernst nehmen“, sagt Klaus Mack auf PZ-Anfrage. Trotzdem zeigt sich der Bad Wildbader Bürgermeister überrascht von der Reaktion aus Schömberg.

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Autor: Dennis Krivec