Wo liegt denn eigentlich „Kampfenhardt“?
Unterreichenbach-Kapfenhardt/Schömberg-Langenbrand. Wie bitte, nach Kampfenhardt? Was für ungeübte Augen wie ein harmloser Schreibfehler daherkommt, hat für die PZ-Redaktion natürlich einen viel bedeutenderen Hintergrund.
Eine Glosse von Constantin Hegel
Wer hätte das gedacht: Radfahrer, die im Nordschwarzwald unterwegs sind, haben ab sofort die Möglichkeit unterhalb des Skilifts Eulenloch in Langenbrand Richtung Kampfenhardt abzubiegen. Was wie ein harmloser Schreibfehler daherkommt, muss für die PZ-Redaktion natürlich einen viel bedeutenderen Hintergrund haben. Wird hier heimlich einer längst vergessenen Schlacht um die Unabhängigkeit von Unterreichenbach gedacht? Oder hatte der zuständige Schildbürger bereits den zu erwartenden har(d)ten Kampf des Mühlenorts mit den Ausweichlern der Straßensperrung in Salmbach im Sinn?
So oder so können wir uns ein paar Spielereien nicht verkneifen: So wäre wohl Karpfenhardt besser bei den Fischweihern im Enztal aufgehoben. Klampfenhardt würde die feucht fröhlichen Abende in den Kneipen des Teilorts aufleben lassen und für die Schleckermäulchen unter den Touristen wäre natürlich Krapfenhardt ein beliebtes Reiseziel. Alles eine Frage des Marketings. Dass vonseiten der Ortsverwaltung in diese Richtung gedacht wird, ist bislang nicht bekannt. Tatsächlich kommt das nach wie vor gebräuchliche „Kapf“ aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet „Ausguck“. Daraus ist wohl auch unser heutiges „gaffen“ abgeleitet. Damit wollen wir es an dieser Stelle allerdings nicht übertreiben. Das überlassen wir lieber den Spaziergängern und Waldläufern, denen dieses Malheur auf ihrem Weg noch lange ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern wird. Naja, wer den Schaden hat.